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Notärzte aus Leer übernehmen Offshore-Rettung

23.01.2013, 09:30 Uhr

Hans-Jürgen Wietoska (Ärztlicher Direktor Klinikum Leer), Dr. Claus Burkhardt (EWE Offshore Service & Solutions GmbH) und Holger Glienke (Geschäftsführer Klinikum Leer gGmbH) (Foto: Klinikum Leer)

Zusammenarbeit von EWE OSS und Klinikum Leer

Die Klinikum Leer gGmbH und die Oldenburger EWE Offshore Service und Solutions GmbH haben in der vergangenen Woche einen Vertrag zur notfallmedizinischen Versorgung Verletzter aus den Offshore-Windparks „Alpha Ventus“ und „Riffgat“ unterzeichnet. Ab dem 1. Februar wird demnach die Primärrettung von verunglückten Personen im Gebiet dieser Offshore-Windparks durch das Klinikum Leer übernommen. Das Klinikum Leer stellt dafür Notärzte auf Abruf zur Verfügung, rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr. Bei Eingang eines Notrufes durch die Leitstelle sollen die Notärzte innerhalb von ca. 30 Minuten am Flugplatz in Emden sein, um von dort mit dem Helikopter zum Unglücksort gebracht zu werden. Rund 10 Ärzte des Klinikum Leer sind bzw. werden speziell für diese Aufgabe geschult. Bestandteile der Schulungen sind unter anderem ein „Spezialkurs Luftrettung und Abseiltraining“ (HOIST-Kurs) sowie ein „Basic Offshore Safety Induction and Emergency Response Training“ (BOSIET). Dieses Training beinhaltet u.a. das Überleben auf hoher See, Brandschutzbekämpfung sowie ein „Helicopter Under Water Escape Training“ (HUET).

Die Rettung von Verunglückten auf hoher See liegt in der Verantwortung der EWE Offshore Service & Solutions GmbH. Gemeinsam mit Partnern errichtete das EWE-Unternehmen den ersten deutschen Nordsee-Windpark „Alpha Ventus“ und wird im Sommer 2013 mit „Riffgat“ bereits den zweiten Offshore-Windpark fertigstellen. In der Tochtergesellschaft EWE Offshore Service & Solutions GmbH vereint der Oldenburger Energiedienstleister seine Offshore-Experten aus den beiden Windpark-Projekten.

Ergänzung vom 30. Januar 2013
Die für die Offshore-Rettung zur Verfügung stehenden Hubschrauber verfügen über eine moderne notfallmedizinische Ausstattung, die am Flugplatz Emden bereitgehalten wird. Für den Pressetermin wurde auf älteres Equipment zurückgegriffen, das eigentlich für die Schulung bestimmt ist und nur zur Ausgestaltung des Fotos gedacht war, wie der Pressesprecher des Klinikums Leer, Michael Löning, und der Pressesprecher von EWE OSS, Christian Bartsch, betont haben.

Im Einsatzfall fährt der Notarzt vom Klinikum Leer mit einem NEF zum Flugplatz Emden, wo während der Anfahrtszeit der Hubschrauber flugklar gemacht wird. Die Rettungskette sieht vor, dass die in den Windparks eingesetzten Techniker, die eine Ersthelfer- und Höhenretter-Ausbildung besitzen, den Patienten auf die Plattform bringen, von wo er dann in den Hubschrauber gewincht werden kann. Die Einsatzkoordination erfolgt durch das Baubüro, das die gesamte Rettungskette organisiert.

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