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Notärzte in Baden-Württemberg rücken zu langsam aus

08.09.2017, 09:47 Uhr

Foto: R. Schnelle

SQR-BW legt Jahresbericht 2016 vor


Die Stelle zur trägerübergreifenden Qualitätssicherung im Rettungsdienst Baden-Württemberg (SQR-BW) beklagt in ihrem heute veröffentlichten Jahresbericht 2016 erneut die mangelnde Datenlieferung einzelner Notarztstandorte sowie die noch nicht durchgängig mögliche Verknüpfung von Leitstellen- und Notarztdaten. Diese würden die Vergleichbarkeit und die Aussagekraft des Qualitätsberichts abermals einschränken. So konnte gemessen am Einsatzaufkommen im vergangenen Jahr z.B. nur für knapp jeden zweiten Notarzteinsatz die Notarztindikation ermittelt werden. Zudem sei bei „verschiedenen Indikatorergebnissen davon auszugehen, dass diese derzeit eher die Dokumentationsqualität als die tatsächliche Versorgungsqualität widerspiegeln“, wie es in dem Bericht heißt.

Die Ausrückzeit der RTW sei laut Qualitätsbericht wie in den Vorjahren „erfreulich kurz“ und liege durchschnittlich bei etwas über 1 Minute. Notärzte rückten im Durchschnitt in 2 Minuten aus. Auch die Prähospitalzeit befinde sich insgesamt auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr, der Median liegt bei etwa einer Dreiviertelstunde. Erstmalig erfasst wurde im vergangenen Jahr die Prähospitalzeit bei Tracerdiagnosen, die Ergebnisse seien aber noch nicht repräsentativ: Während der Landeswert bei etwa 73% liege, schwanke er in den einzelnen Rettungsdienstbereichen zwischen knapp unter 50% und bis über 80%. Auch die richtige Einsatzindikation wurde 2016 zum ersten Mal erfasst. Erfreulich sei, „dass im Landeswert in über drei Viertel der Fälle das Einsatzstichwort der Leitstellen mit der in den notärztlichen Behandlungsdaten dokumentierten Situation vor Ort übereinstimmt“.

Wie Recherchen des SWR ergeben haben, rücken insbesondere in den Rettungsdienstbereichen Mittelbaden/Rastatt-Baden-Baden, Biberach und Konstanz die Notärzte zu langsam aus. Bei mindestens jedem zweiten Einsatz rücke der Notarzt hier erst drei Minuten oder länger nach der Alarmierung aus.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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