Vergangenes Jahr noch feierte das Notarztteam des LKH Steyr (Oberösterreich) sein 25-jähriges Bestehen, nun quittieren alle acht Notfallmediziner ihren Dienst. Drei von ihnen, darunter auch die Leiterin Sieglinde Lechner-Fuiko, haben beim Spitalserhalter Gespag gekündigt und verlassen das Landeskrankenhaus (LKH), der Rest des Teams lässt sich versetzen, so berichtet nachrichten.at.
Primaria Gabriele Baumann, ärztliche Direktorin des Spitals, sieht dafür einzig „Gründe der beruflichen Lebensplanung“. Die ärztlichen Kollegen sehen dies allerdings anders: Die Spitäler müssen das Arbeitsgesetz der Ärzte einhalten, was dazu führt, dass man für das Rote Kreuz bald nur noch in der Freizeit in einem überregionalen Pool für Notärzte tätig sein kann. Auf diese Weise würden Notfallmediziner erst recht wieder unzumutbare Dienstzeiten ansammeln. Außerdem komme es so zu Qualitätseinbußen, sagte einer aus dem achtköpfigen Team.
Baumann hingegen meint: „Wir haben in anderen Abteilungen genug Ärzte, die die Notfallmedizinerdiplome haben.“ Die Versorgung rund um die Uhr sei „vorerst, bis eine politische Entscheidung“ komme, über den Dienstplan im Spital garantiert, so nachrichten.at. Auch in anderen Regionen ist dies ein Thema: In Waidhofen war kürzlich ein ganzes Wochenende über kein Notarzt mehr verfügbar, wie nachrichten.at berichtete. In die Lücke sprangen Notfallsanitäter des Roten Kreuzes.
- Links:
- http://mobil.nachrichten.at/