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Notfallleitstelle für Offshore-Windparks

21.06.2012, 15:38 Uhr

Hans-Werner Monsees, Havariekommando Cuxhaven, Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Udo Helge Fox, Mitglied der Geschäftsführung der DGzRS, Andreas Heyer, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bremen GmbH und Dr. Gregor Bendel, Vorstand Europa-Center AG (v.l.) (Foto: T. Bader)

Offizieller Projektstart in Bremen

Als wesentliches Element der Energiewende gilt die Windenergie, die zu einem erheblichen Teil auf See, weit draußen vor den Küsten von riesigen Windrädern „eingefangen“ wird. Nicht nur in Nord- und Ostsee entstehen immer mehr solcher Offshore-Windparks. Eine Branche möchte zum großen Sprung ansetzen. Und tatsächlich: In Zukunft könnten tausende Menschen auf den riesigen Anlagen vor den Küsten arbeiten – in den nächsten 20 Jahren sollen insgesamt 6.000 Anlagen erbaut sein, bisher gibt es davon rund 50. Mit den großen Baustellen auf See steigt auch die Gefahr von Unfällen. Das Havariekommando in Cuxhaven etwa geht von zwei bis vier (Arbeits-)Unfällen pro Woche im Offshore-Bereich aus. Die Frage, wer hier für etwaige Rettungseinsätze und Bergungen zuständig ist und wie diese koordiniert werden sollen, ist nach wie vor nicht eindeutig geklärt. 

Zumindest die Frage der Koordinierung könnte mit der geplanten Notfallleitstelle in Bremen angegangen werden. Die Pläne dazu wurden heute offiziell im Rathaus vorgestellt. Beteiligt waren u.a. der Bremer Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Güntner, Udo H. Fox von der DGzRS und H.-W. Monsees vom Havariekommando. Die Gesellschaft für Maritimes Notfallmanagement mbH, eine Tochter der DGzRS, wird die Betreiberin der Notfallleitstelle für Offshore-Windparks sein. Diese Leitstelle soll vor Ende 2013 in neuen Räumlichkeiten des „European Offshore HSSE Center“ ihren Betrieb aufnehmen. Über sie könne langfristig die Alarmierung, Disposition und Organisation bei Notfällen im Offshore-Bereich laufen. Udo Helge Fox, Mitglied der Geschäftsführung der DGzRS, führte aus, dass über die Leitstelle die Notrufannahme, Koordinierung der Einsatzmittel und der Lageabgleich mit Betriebsleitstellen vorgenommen werden könne. Geplant sei ferner, dass die betreffenden Unternehmen für die Kosten aufkommen sollten, dafür biete man das maritime Notfallmanagement allen involvierten Windpark-Betreibern gleichermaßen an. Zu konkreten Summen wollte sich Fox gegenüber RETTUNGSDIENST nicht äußern. 

Auf die Frage nach einer möglichen Einbindung der Luftrettung in die Pläne bestätigte er Gespräche mit Betreibern, die jedoch noch nicht abgeschlossen seien. Auch internationale Partnerschaften seien zwar wünschenswert, allerdings noch nicht in trockenen Tüchern, denn „viele Länder würden schauen, was sich bei uns in diesem Bereich tut.“ (T. Bader)

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