Der Ultraschall bietet auch im Rettungsdienst die Möglichkeit, schnell und sicher lebensrettende Entscheidungen zu treffen. Leider ist die präklinische Notfallsonografie in Deutschland noch nicht flächendeckend etabliert. Viele Notfallmedizinerinnen und -mediziner sind unzureichend ausgebildet. Zwar müssen sie im Rahmen ihrer Facharztausbildungen für mindestens sechs Monate in die Notaufnahme rotieren, verfügen aber innerhalb der ersten zwei Jahre ihrer Facharztausbildung nur über wenig Expertise in der Sonografie.
Auf der Online-Pressekonferenz haben Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM) ihr mehrstufiges Ausbildungskonzept vorgestellt. Ziel sei, in Basiskursen den fachgerechten, symptomorientierten und fokussierten Einsatz der Sonografie zu erlernen, um bei lebensbedrohlichen oder häufigen Symptomen im Notfall die richtigen Befunde erheben zu können, so Dr. med. Thoma Händl, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme des Klinikums Garmisch-Partenkirchen.
Mittlerweile gibt es auch ein Lehrplan für einen Aufbaukurs, der die Möglichkeiten der erweiterten Diagnostik bei Notfallpatientinnen und -patienten vermittelt. Die Kurse werden in Kleingruppen von maximal fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt. Sie dauern jeweils zwei Tage und haben einen Praxisanteil von 50 % In den Kursen wird auch auf die erschwerten Untersuchungsbedingungen im Notfall eingegangen, und es werden die Möglichkeiten und Grenzen der präklinischen Sonografie aufgezeigt. Entscheidend ist jedoch, dass die Träger der Rettungsdienste zukünftig schnell für eine flächendeckende Ausstattung der Rettungswagen und Hubschrauber mit Ultraschallgeräten sorgen.