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Notfallsanitäter-Ausbildung ohne Rahmenlehrplan

11.09.2015, 10:51 Uhr

Foto: K. von Frieling

Hamburg legt Zahlen zum Stand der Umsetzung vor

Der Hamburger Senat hat einige Zahlen und Informationen zum Stand der Notfallsanitäter-Ausbildung in der Hansestadt vorgelegt. Demnach befinden sich in Hamburg zurzeit 54 Personen in der Ausbildung zum Notfallsanitäter. Die Feuerwehr Hamburg plant bis zum Jahr 2021 insgesamt rund 1.060 Mitarbeiter zu Notfallsanitätern nachqualifiziert oder ausgebildet zu haben. Davon sollen ca. 120 aus Absolventen der Vollausbildung gewonnen werden (2018: 24, 2019: 48, 2020: 48). An den weiteren Hamburger Schulen für Notfallsanitäter wird mit jährlich 44 Auszubildenden geplant. Von den 214 Teilnehmern an Ergänzungsprüfungen haben 30 (14%) diese im Erstversuch nicht bestanden.

Einen Rahmenlehrplan oder Ausführungsbestimmungen für die Ausbildung zum Notfallsanitäter gibt es in Hamburg nicht. Die Umsetzung der bundesrechtlichen Vorgaben der NotSan-APrV werde über regelmäßige Besprechungen der zuständigen Behörde mit den Notfallsanitäterschulen und die gemeinsame Entwicklung der schriftlichen Abschlussprüfungen unter Federführung der für Gesundheit zuständigen Behörde gewährleistet, heißt es in dem Dokument.

Für die Feuerwehr wird durch deren Ärztlichen Leiter Rettungsdienst (ÄLRD) gegenwärtig ein Konzept nach § 4 Notfallsanitätergesetz erarbeitet. Es soll Regelungen zum eigenständig Durchführen von heilkundlichen Maßnahmen enthalten, die vom ÄLRD oder entsprechend verantwortlichen Ärzten bei bestimmten notfallmedizinischen Zustandsbildern und -situationen standardmäßig vorgegeben, überprüft und verantwortet werden.

Der Feuerwehr entstanden im Jahr 2014 durch die Umsetzung des Notfallsanitätergesetzes Kosten in Höhe von rund 1,6 Mio. Euro. Für das Jahr 2015 wird mit Gesamtkosten in Höhe von ca. 5,9 Mio. Euro gerechnet. Davon entfallen alleine etwa 4,3 Millionen auf die Kompensation der Freistellung der Mitarbeiter zur Teilnahme an Ergänzungslehrgängen. Nach Auskunft einer Notfallsanitäterschule belaufen sich die Schulkosten pro Auszubildendem über drei Jahre auf etwa 14.800 Euro sowie 3.060 Euro für die praktischen Einsätze im Krankenhausbereich. Für die freiwilligen Vorbereitungskurse mit Ergänzungsprüfung werden 1.200 Euro veranschlagt.

Die bei der Feuerwehr im Angestelltenverhältnis tätigen Notfallsanitäter sind nach dem Tarifvertrag der Länder in die Entgeltgruppe 6 eingruppiert.

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