In Hessen hat eine Arbeitsgruppe der DRK-Kreisverbandsärzte ein Diskussionspapier zur Zukunft des Rettungsdienstes und zum Potenzial des Notfallsanitäters erarbeitet. Als selbstgesteckte Ziele wurden darin eine angemessen (notfall-)medizinische Versorgung der Bevölkerung, die Entlastung von Notärzten (im besten Fall mit einem Rückbau von NEF- und Notarzt-Standorten) sowie ein rechtssicheres Arbeiten der Notfallsanitäter formuliert.
In dem Papier wird u.a. gefordert, einen ärztlichen Supervisor in den Leitstellen zu installieren. Dafür würden zwei bis drei Ärzte in ganz Hessen ausreichen. Auch der Indikationskatalog müsse kritisch überarbeitet werden, „das regelhafte Mitalarmieren eines NEF muss minimiert werden.“ Die Ausbildung und Befugnisse eines Notfallsanitäters müssten diesen in die Lage versetzen, das Gros der Einsätze eigenständig abzuarbeiten. Die Ausbildungsstruktur für den Notfallsanitäter ermögliche auch eine Hochschulausbildung (duales Studium), aus der ein Masterstudiengang mit dem Ziel des Kompetenzerwerbs für die eigenständige Behandlung gängiger Notfallszenarien entwickelt werden könnte (M.Sc. Notfallmedizin). „Konsequenterweise wäre hier eine Teilapprobation mit Anbindung an die Ärztekammern zu schaffen.“ Für Szenarien außerhalb der Routine gäbe es dann den Rückgriff auf den Notarzt.
RETTUNGSDIENST sprach mit dem hessischen DRK-Landesarzt Dr. med. Matthias Bollinger über das Diskussionspapier. Das Interview lesen Sie in der Januar-Ausgabe.