In der heutigen „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ machen Ärzteverbände Stimmung gegen den Entwurf des Notfallsanitätergesetzes. Frank Riebandt, der in der vergangenen Woche in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender der Bundesvereinigung der Arbeitgemeinschaften der Notärzte Deutschlands (BAND) auch an der Anhörung im Bundestag teilgenommen hat, wird darin mit den folgenden Worten zitiert: „Der Gesetzentwurf der Bundesregierung erlaubt den künftigen Notfallsanitätern ausdrücklich invasive Maßnahmen. Wir verstehen darunter Eingriffe, die durch die Haut vorgenommen werden und direkt in den Körper hineinwirken.“ Dazu zähle er das Anlegen von Venen-Kanülen, das Einführen eines Beatmungsschlauches in die Luftröhre und Infusionen mit starken Medikamenten. Diese müssten Ärzten vorbehalten bleiben, die dafür acht Jahre ausgebildet seien. Thomas Lipp vom Ärzteverband Hartmannbund spricht in diesem Zusammenhang von einem „gefährlichen Dammbruch“.
Die Ärzteverbände kritisieren in dem Artikel, dass der medizinische Aspekt bei der Gesetzgebung zu wenig beachtet werde, während sich Bund und Länder lediglich über die Aufteilung der zusätzlichen Ausbildungskosten uneins seien.