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Notfalltransporte ergänzen Berliner Rettungsdienst

10.04.2017, 15:06 Uhr

Zuständig u.a. für ungefährliche Blutungen, Schwindel, allergische Reaktionen

Seit heute werden in Berlin vom Rettungsdienst nicht nur Krankentransporte und Notfallrettung gefahren, sondern auch Notfalltransporte. Mit der Novellierung des Rettungsdienstgesetzes im vergangenen Jahr wurde dieses neue Rettungsdienst-Segment als Ordnungsaufgabe der Berliner Feuerwehr definiert. In den Zuständigkeitsbereich der Notfalltransporte fallen Patienten, die sich nicht in unmittelbarer Lebensgefahr befinden, aber bei denen schwere gesundheitliche Schäden zu erwarten sind, wenn sie nicht in kurzer Zeit notfallmedizinische Hilfe erhalten oder bei denen die Notwendigkeit einer präklinischen Versorgung nicht ausgeschlossen werden kann. Sie sollen unter fachgerechter Betreuung in eine für die weitere Versorgung geeignete Einrichtung befördert oder im Einzelfall auch versorgt werden.

Schon seit Donnerstag ist der Notfalltransport fester Bestandteil der Alarm- und Ausrückeordnung. Er wird mit den neuen Alarmierungsstichwörtern NT und NT D (dringlich) grundsätzlich mit Sonderrechten beschickt. Unter das Alarmierungsstichwort NT fallen z.B. ältere traumatische Rückenschmerzen, ungefährliche Blutungen nach Trauma, Schwindel/Drehschwindel. Der Notfalltransport soll in diesen Fällen spätestens nach 20 Minuten vor Ort sein. Unter das Alarmierungsstichwort NT D fallen u.a. allergische Reaktionen ohne Atem- oder Schluckbeschwerden, leichte Sturzverletzungen, Blutungen mit internistischer Ursache. In diesen Fällen ist ein Eintreffen in spätestens 8 Minuten vorgesehen.

Durchgeführt werden sollen die Notfalltransport primär mit sogenannten RTW B (das B definiert den einsatztaktischen Wert des Einsatzmittels). Dafür stehen seit heute sechs solcher Fahrzeuge rund um die Uhr und zusätzlich 11 am Tag zur Verfügung. Sie entsprechen einem Standard-RTW (alt) der Berliner Feuerwehr ohne Ampullarium, Beatmungsgerät, EKG/Defi-Einheit, Spritzenpumpe und i.o.-Set. Alle Fahrzeuge werden mit MoDE-Stift, -Kartenleser und Mappe ausgestattet sein. Die Einsatzdokumentation erfolgt entsprechend den Vorgaben für die Notfallrettung. Die Fahrzeuge werden in verantwortlicher Funktion mit einem Rettungssanitäter RS 2000 besetzt.

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