Wie der „Kölner Stadtanzeiger“ berichtet, wird das „Innovative Melde- und Erfassungssystem Gewaltübergriffe“ (IMEG) zur Gewalt gegen Einsatzkräfte jetzt doch durch die Landesregierung weiter finanziert – zumindest bis zum Jahresende. Ursprünglich war geplant, den Pilotbetrieb bereits zum 30. Juni 2023 einzustellen (wir berichteten hier). Nach Protesten aus den Feuerwehren und der SPD heißt es nun aus dem Innenministerium, dass die Finanzierung letztmalig um ein halbes Jahr verlängert werde. Bisher ist das Projekt vom Gesundheitsministerium bezahlt worden. Das soll sich jetzt ändern. Laut Innenministerium seien für den dauerhaften Betrieb die Kommunen als zuständige Arbeitgeber in der Verantwortung. Sie sollen das System in den nächsten Monaten beschaffen, falls das noch nicht erfolgt sei.
IMEG ist ein webbasiertes System zur Erfassung, Auswertung und Bearbeitung von Gewaltübergriffen auf Einsatzkräfte. Es soll Einsatzkraft bei der Meldung derartiger Vorfälle unterstützen, indem die Abfrage sich spezifisch auf den Sachverhalt ausrichtet. Die Schwere des Übergriffs bestimmt das weitere Vorgehen. Nach einem Übergriff soll IMEG Meldenden das Gefühl der Selbstbehauptung zurückgeben, wie es in der Projektbeschreibung heißt. Entscheidungsträger erhalten Berichte über stattgefundene Ereignisse in ihrer Kommune. Bei schwerwiegenden Ereignissen erhalten sie in einem Bericht die genaue Sachverhaltsschilderung. Der Arbeitskreis Leitstellen und Informationssysteme (AK/FA LIS) der AGBF bzw. des Verbandes der Feuerwehren NRW sowie die AG Leitstellen des Landkreistages NRW haben die Weiterführung von IMEG empfohlen. Das Präventions-Netzwerk #SicherimDienst befürwortet ebenfalls den Einsatz von derartigen Meldesystemen.