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Nur 1% aller Rettungsdiensteinsätze aufgrund von Verkehrsunfällen

02.11.2018, 10:57 Uhr

Foto: Feuerwehr Bocholt

Entwicklung des Einsatzaufkommens in Deutschland


Am 18. Oktober 2018 ist durch die Bundesregierung eine neue Mitteilung über die Entwicklung des Einsatzaufkommens im Rettungsdienst herausgegeben worden (Drucksache 19/5000). Das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) erhebt seit mittlerweile über 40 Jahren regelmäßig verschiedene Kenngrößen und Parameter, um die Leistungen des Rettungsdienstes darzustellen und Entwicklungen erkennen zu können. Die Daten dazu wurden repräsentativ aus Rettungsdienstbereichen sowohl der alten als auch der neuen Bundesländer gesammelt, die rund ein Fünftel der Fläche und Bevölkerung Deutschlands umfassen. Alle Werte werden dabei über einen Zeitraum von zwei Jahren erhoben und dann auf ein Jahr gemittelt.

In den Jahren 2016/2017 wurden demnach bundesweit 13,9 Mio. Rettungsdiensteinsätze durchgeführt. Etwas mehr als die Hälfte davon (7,3 Mio.) wurden dabei als Notfalleinsätze definiert, was eine Zunahme sowohl in diesem Bereich als auch bei den Krankentransporten bedeutet. Erklärbar könnte diese Steigerung nicht nur durch den demografischen Wandel, sondern auch durch die zunehmende Spezialisierung von Kliniken oder die vielerorts schwierige, hausärztliche Versorgung werden. Zu insgesamt rund 20% aller Einsätze ist zusätzlich auch ein Notarzt (nach-)alarmiert worden.

Betrachtet man die Einsatzanlässe, so nehmen die in der Bevölkerung häufig so dominant wahrgenommenen Verkehrsunfälle gerade einmal 1,1% des Einsatzaufkommens ein –Tendenz: weiter sinkend. Auch alle anderen Kategorien an traumatischen Alarmierungsgründen erreichen gerade einmal 8%.

Die Hilfsfrist – definiert als die Zeitspanne vom Ende der Notrufannahme über Alarmierung, Ausrücken und Anfahrtzeit bis zum Eintreffen des benötigten Rettungsmittels an der Einsatzstelle – liegt im bundesweiten Durchschnitt bei ziemlich genau 9 Minuten. Nur 70,9% aller Einsatzstellen können jedoch in weniger als 10 Minuten erreicht werden, was –ganz nebenbei betrachtet – auch nochmal ganz deutlich zeigt, wie entscheidend die Rolle des Ersthelfers in der Notfallsituation ist. (T. Joormann)

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