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ÖAMTC/ÄKVÖ-Symposium

13.10.2010, 13:45 Uhr

Foto: bilderbox.biz

Helfen am Unfallort ist mehr als eine Frage der Zivilcourage

Das richtige Verhalten aller beteiligten Helfer und die optimale Versorgung nach Verkehrsunfällen – das ist jedem Menschen zu wünschen, der einen Verkehrsunfall hat. Ersthelfer sind das wichtigste Glied der Rettungskette. Aspekte rund um das Helfen am Unfallort sind daher Thema des heutigen, gemeinsam von der Ärztlichen Kraftfahrvereinigung (ÄKVÖ) und dem ÖAMTC veranstalteten, Symposiums „Verkehrsunfall – wenn es um Sekunden geht“.

Jeder kann sehr leicht und vor allem sehr schnell in eine Situation kommen, in der von ihm geeignete Hilfsmaßnahmen erwartet werden. Doch nicht jeder traut sich zu helfen, aus Angst, etwas falsch zu machen und dann bestraft zu werden. „Diese Angst ist völlig unbegründet“, sagt ÖAMTC-Jurist Martin Hoffer. Dem Clubjuristen ist in vielen Jahren kein einziger Fall untergekommen, bei dem ein Ersthelfer wegen Fehler bei der Hilfeleistung vor dem Kadi gelandet wäre. Strafbar macht sich lediglich, wer gar nicht hilft. „Bei Unterlassung drohen bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe“, informiert der ÖAMTC-Jurist. Das Mindeste was jeder Kraftfahrer tun kann ist, Rettung und Polizei zu alarmieren. Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Österreichischen Roten Kreuzes, tritt dafür ein, dass man Erste Hilfe bereits in der Schule erlernt: „Je öfter wir die Wiederbelebung wiederholen, desto eher werden wir im Ernstfall zugreifen.“

Unabhängig davon fordert der ÖAMTC, dass auch zukünftig die Versorgung der Patienten durch ein gutes, gezieltes und leistbares Rettungssystem gewährleistet sein muss. Diesbezüglich sollen alle politischen Entscheidungsträger an einem Strang ziehen – die Entscheidungen haben auf das Wohl der Menschen abzuzielen. Darüber hinaus fordert ÖAMTC-Jurist Hoffer, dass Vorschriften zur Bildung einer „Rettungsgasse“ auf Autobahnen und Schnellstraßen – wie im Regierungsprogramm der Koalition und im Verkehrssicherheitsprogramm 2011 bis 2020 bereits vorgesehen – auch tatsächlich umgesetzt werden. „Der bestausgebildete Helfer und das modernste Gerät nützen nichts, wenn sie nicht auf schnellstem Weg zum Verletzten gelangen können“, so Hoffer abschließend.

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