Wie die österreichische Zeitung „Kurier“ am Wochenende berichtete, erhält das Rote Kreuz in Tulln künftig militärische Unterstützung. Für die Dauer eines Jahres bekommen die Niederösterreicher für jeweils vier Wochen zwei ausgebildete Sanitäter zur Verfügung gestellt. Die Idee geht auf den Präsidenten des VP-Gemeindevertreterverbandes, Alfred Riedl, und den niederösterreichischen Militärkommandant Generalmajor Johann Culik zurück, die damit auf den dramatischen Schwund von freiwilligen Mitarbeitern reagieren. Denn gleichzeitig sitzen in den Kasernen gut ausgebildete Sanitäter (u.a. dank LPN-San Österreich), die nie einen Notfall erleben.
Der Versuch soll nach einem Jahr Laufzeit bundesweit umgesetzt werden. Denn beide Seiten profitieren von der Idee: Das Bundesheer kann zivile Erfahrungen in ihre Arbeit einfließen lassen, den Hilfsorganisationen bleiben möglicherweise einige Freiwillige erhalten. Diese müssen zudem nicht neu ausgebildet werden, stehen jederzeit zur Verfügung und müssen bei Katastrophenschutzeinsätzen nicht an den Arbeitsplatz zurück.
Der Test wird auch von Heeresärzten interessiert beobachtet. Denn einige wünschen die Integration ins zivile Notarztsystem.
Österreich: Heer unterstützt das Rote Kreuz
06.07.2004, 10:49 Uhr
Reaktion auf Freiwilligen-Schwund