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Österreichs Rettungsdienst hat Probleme durch weniger Zivildiener

24.10.2019, 15:42 Uhr

Foto: Samariterbund

Samariterbund fordert Professionalisierung durch Hauptamtliche


Der Arbeiter-Samariter-Bund Österreich warnt davor, die Tauglichkeitskriterien für Zivildiener zu senken. Gerade bei der Tätigkeit im Rettungsdienst sei eine gute physische und psychische Belastbarkeit der Sanitäter unabdinglich. Durch die geburtenschwachen Jahrgänge ist es bei den Trägerorganisationen des Zivildienstes im Rettungs- und Krankentransportdienst zu einer angespannten Personalsituation gekommen. Diese Entwicklung wird dadurch verschärft, dass die Anzahl der als untauglich eingestuften Stellungspflichtigen, wie in Österreich zur Musterung geladene Wehrpflichtige genannt werden, in den letzten Jahren stetig wächst. Mittlerweile werde fast ein Viertel von ihnen als untauglich eingestuft. Sie stehen damit auch nicht für den Zivildienst zur Verfügung.

Aber die Tauglichkeitskriterien zu senken, um Engpässe zu vermeiden, stößt beim Samariterbund auf Unverständnis. Kurz- oder Weitsichtige und gut eingestellte Diabetiker könnten z.B. auch im Rettungs- und Krankentransportdienst eine wichtige Unterstützung leisten. Eine weit höhere Anzahl der Untauglichen gebe es aber aufgrund anderer Diagnosen: Knapp 30% wiesen psychische und Verhaltensstörungen auf, rund 17% hätten Erkrankungen des Bewegungsapparates.

Mit 45% wird fast jede zweite Stelle im österreichischen Zivildienst im Rettungs- und Krankentransportdienst absolviert. Der Rückgang an Zivildienern der letzten Jahre stelle für den Rettungsdienst in Österreich daher ein massives Problem dar. Man brauche eine Professionalisierung des Rettungsdienstes. Derzeit sei das System eindeutig unterfinanziert. In weiten Teilen Österreichs fehle es im Rettungsdienst an Personal. Bund und Länder seien in Zusammenarbeit gefordert, um ein ausreichend finanziertes Rettungswesen zu gewährleisten, so die Hilfsorganisation.

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