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Person verunglückt in 20-m-Schacht

23.06.2010, 16:04 Uhr

Fotos: Redaktion

Höhenrettungsübung auf Offshore-Messstation

Gestern, am 22. Juni 2010, fand eine Seenotrettungsübung an einer Messstation statt, die vom Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg im Spiekerooger Watt betrieben wird. Die Höhenretter der Feuerwehr Oldenburg führten am Messpfahl eine Schachtrettung aus 20 m Tiefe durch. Die Station liegt zwischen den Ostfriesischen Inseln Langeoog und Spiekeroog, genau dort, wo die Strömung von ablaufendem und auflaufendem Wasser am stärksten ist. Seit 2002 wird hier von dem Diplom-Ozeanographen Dr. Thomas Badewien und seinem Team von der Uni Oldenburg Grundlagenforschung betrieben: In fünf verschiedenen Tiefengebieten wurden in den Schacht der Station Querrohre mit Sensoren eingebaut. Daten zur Strömung, Temperaturen und viele weitere Angaben werden hier rund um die Uhr das ganze Jahr über erfasst und gespeichert. Dr. Thomas Badewien dazu: „Die Messstation läuft seit 2002 fast unterbrechungsfrei, wenn nicht gerade ein Fischkutter dagegen fährt.“ Was kurz nach der Errichtung der Station tatsächlich passiert sein soll. 

Der Höhenrettungsdienst der Berufsfeuerwehr Oldenburg stellte auf dieser Messstation einen Einsatz nach, bei dem eine Person in dem 20 m tiefen Schacht verunglückt ist und nicht mehr aus eigenen Kräften heraus kam. Dem Fünf-Mann-Team für „Spezielles Retten aus Höhen und Tiefen“ (SRHT) gelang es innerhalb kürzester Zeit das Opfer zuerst aus dem engen Schacht hinaufzuziehen, auf der Plattform dann medizinisch zu versorgen, um es daraufhin auf ein Rettungsboot abzuseilen. Der Leiter der Höhenrettungsgruppe, Peter Zänker, zeigte sich mit dem Verlauf sichtlich zufrieden: „Wir haben die einmalige Chance genutzt, eine Übung auf diesem Messturm durchzuführen und konnten uns mit dem Anfahrtsweg inklusive der Überfahrt und den erschwerten Bedingungen auf dem Wasser vertraut machen.“ Derzeit belaufen sich die Einsätze der Höhenrettungsgruppe aus Oldenburg noch auf zwei Stück im Jahr, jedoch ist die Tendenz steigend. Gerade in Hinblick auf die Bauvorhaben von Offshore-Windanlagen in der Nordsee war diese Rettungsübung im Spiekerooger Watt eine gute Probe für den Ernstfall.

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