Beim DRK-Rettungsdienst in Baden-Württemberg verschärft sich die Personalsituation aufgrund täglich steigender Corona-Zahlen bei den Beschäftigten. Längere Quarantänephasen und Krankheitszeiten von bis zu 20 Tagen sorgen dafür, dass nicht-erkrankte Mitarbeitende an ihre Belastungsgrenze stoßen und temporär eine Gefährdung einer schnellen flächendeckenden notfallmedizinischen Versorgung besteht.
Es werde auf Urlaub verzichtet und kurzfristig zusätzliche Schichten durch die Mitarbeitenden übernommen und das Bestmögliche versucht, auf die Personalengpässe zu reagieren, jedoch seien diesen Möglichkeiten auch Grenzen gesetzt, erklärt der Leiter Team Rettungsdienst beim DRK in Baden-Württemberg Marcus Schauer. Von den Ausfällen ist nicht nur die Notfallrettung, sondern auch der Krankentransport betroffen. Mittlerweile setze das DRK auch ehrenamtliche Einsatzkräfte im Rettungsdienst mit den notwendigen Qualifikationen ein, um den Personalausfall zu kompensieren. Neben der prekären Personalsituation beim Rettungsdienst fehlt es auch in den Kliniken an Personal, sodass bereits Aufnahmestopps verhängt werden mussten. Dadurch würden die Einsatzzeiten zusätzlich verlängert, wenn das nächste geeignete Krankenhaus keine Patienten mehr aufnehme, so die Landesgeschäftsführerin des DRK-Landesverbands Badisches Rotes Kreuz Birgit Wiloth-Sacherer. Die Fahrzeuge und die Crew stünden somit in der Zeit auch nicht für andere Notfälle zur Verfügung, so Wiloth-Sacherer weiter. Mit dem Innenministerium Baden-Württemberg wurden Ausnahmeregelungen festgelegt, um auf die aktuelle Situation reagieren zu können.
Doch auch die zusätzliche Belastung durch die Hitze für die Mitarbeitenden und das daraus resultierende erhöhte Einsatzaufkommen werden die Lage vorerst nicht entspannen. Zudem gilt es, eine Lösung zu finden, die die Personalsituation auf lange Sicht verbessert.