Wie „rbb online“ berichtet, geht aus einem Gutachten, das der rot-schwarze Senat in Auftrag gegeben hatte, hervor, dass dem Berliner Rettungsdienst knapp 250 Mitarbeiter und neun Notarztwagen fehlen. Demnach bräuchte der Berliner Rettungsdienst 1.449 Mitarbeiter, es seien jedoch nur 1.202. Außerdem müssten eigentlich 27 Notarztwagen für Einsätze zur Verfügung stehen, hier seien es nur 18.
Die Auswirkungen des Mangels soll ein Fall zeigen, über den am Donnerstag in der rbb-Abendschau berichtet wurde: Eine Mutter, selbst Ärztin und im Rettungsdienst tätig, rief wegen eines Atemstillstands ihrer 18 Monate alten Tochter in der Leitstelle an. Dort sei ihr jedoch gesagt worden, dass der Notarzt erst in 40 Minuten bei ihr am Berliner Stadtrand in Mahlsdorf sein könne, da nur ein Fahrzeug zur Verfügung stehe, das aus Tempelhof kommen müsse. Die Konsequenz: Ein RTW brachte das Kind vorschriftswidrig ohne Notarzt zur Kinderklinik nach Lichtenberg.
Nach Ausstrahlung der Sendung berichteten laut „rbb online“ Mitarbeiter des Berliner Rettungsdienstes auf der Facebook-Seite der Abendschau, dass auch sie „regelmäßig Anfahrten zum Einsatzort von mehr als 30 Minuten hätten. Das liege zum einen daran, dass der Notruf vermehrt angerufen werde. Dazu komme der jahrelange Sparkurs des Senats“, so „rbb online“.
Darauf, dass die Personalaufstockung bislang an den Haushaltszwängen scheiterte, könne sich der neue rot-rot-grüne Senat nun nicht mehr berufen, so Burkhard Dregger, innenpolitischer Sprecher der CDU im Berliner Abgeordnetenhaus. Der Regierung stehe ein Haushaltsüberschuss von 1,25 Milliarden Euro aus 2016 zur Verfügung.