Der Ver.di-Landesbezirk Nord rechnet nicht damit, dass in Schleswig-Holstein bis Ende 2023 nur noch Notfallsanitäter in der Notfallrettung eingesetzt werden können, wie es das Landesrettungsdienstgesetz vorsieht. Die Übergangsregelungen würden nicht ausreichen, um genügend Personal aus- oder weiterzubilden. Schuld daran seien die Arbeitgeber, die keine ausreichenden Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten würden. Stattdessen würden sie auf die Krankenkassen verweisen, die nicht bereit seien, höhere Beförderungsentgelte zu zahlen, um die Kosten für Aus- und Weiterbildung zu finanzieren, obwohl eine entsprechende Änderung im Landesrettungsdienstgesetz sie dazu verpflichte.
Nach Angaben des Ver.di-Landesbezirks seien bereits mehr als hundert Stellen im schleswig-holsteinischen Rettungsdienst unbesetzt. Überlange Arbeitszeiten, Schicht- und Wochenenddienste, Überstunden und eine hohe psychische Belastung bei einer unattraktiven Vergütung schrecken den Nachwuchs ab“, heißt es in dem Papier. Zudem seien viele Rettungsdienst-Mitarbeiter in diesem Jahr nach Süddänemark abgeworben worden, wo sie über 1.000 Euro monatlich mehr verdienen würden. Mit kürzen Arbeitszeiten, besseren Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie einer deutlich angehobenen Vergütung kann nach Auffassung Ver.dis dieser Entwicklung entgegengewirkt werden.