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Personalreserve für Rettungsdienst und Krankentransport in der Corona-Krise

26.03.2020, 13:44 Uhr

Foto: Leitner, BRK BGL

BRK-Kreisverband schult Fahrdienst-Mitarbeiter für den Einsatz als KTW-Fahrer


Der BRK-Kreisverband Berchtesgadener Land hat gestern die ersten 20 Mitarbeiter des Betreuten Fahrdienstes mit einer Hygieneschulung und einer praktischen Einweisung nach Vorgaben des Medizinproduktegesetzes (MPG) und des Bayerischen Rettungsdienstgesetzes (BayRDG) für den Einsatz als Fahrer von Krankentransportwagen vorbereitet. An der Schulung nahmen auch drei Ehrenamtliche teil: ein Helfer der Bergwacht, eine medizinische Fachangestellte und ein Rettungsassistent. Durch E-Learning bereiteten sich die Teilnehmer von zu Hause aus vor. Die Schulung vor Ort wurde bewusst in kleinen Gruppen von maximal zehn Teilnehmern durchgeführt. Diplom-Mikrobiologe Chris Steube von der Rettungswache Berchtesgaden vermittelte den Fahrern das nötige Wissen. Behandelt wurden die Themen Hygiene, infektiöse Keime, Reinigen und Desinfizieren und was speziell beim Coronavirus SARS-CoV-2 beachtet werden muss. Auch der richtige Umgang mit der Schutzausrüstung wurde geschult. Notfallsanitäter Peter Mayer erklärte und übte mit den Fahrern, wie der KTW und vor allem die Fahrtrage und der Tragestuhl richtig bedient werden.

Laut Kreisgeschäftsführer Tobias Kurz bräuchten sowohl Kliniken als auch der Rettungsdienst jetzt rasch realisierbare Backups, die bei entsprechender Lageentwicklung in der Praxis gut funktionieren und sofort greifen. Die Fahrdienst-Mitarbeiter haben viel Routine, kennen die Abläufe in den stationären Einrichtungen, sind nach dem MPG eingewiesen und haben viel Erfahrung in der Betreuung und im Transport von Patienten. Vor allem sind sie immer in einem Team an der Seite eines erfahrenen Rettungssanitäters unterwegs. Bis jetzt sei die Maßnahme nur präventiv eingeleitet worden, falls die generelle Einsatzfähigkeit des Rettungsdienstes im Landkreis durch entsprechend viele Personalausfälle gefährdet wäre. Aktuell bewerte Kurz mit seinem Krisenstab im Kreisverband täglich mehrmals die Lage, passe bestehende Prozesse an und realisiere Lösungen für konkrete Probleme. Eine heimische Firma produziere z.B. vor Ort Mehrweg-Schutzmasken und Kittel, die auch vor Ort autark täglich gereinigt und desinfiziert werden. Die oberste Devise sei jedoch, dass sowohl Helfer als auch Ausrüstung ressourcenschonend und der jeweiligen Lage entsprechend angemessen eingesetzt werden.

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