Der DRK-Landesverband Baden-Württemberg befürchtet auf Bundesebene eine „personelle Durststrecke“ im Rettungsdienst, was nicht zuletzt an der längeren Ausbildungsdauer der Notfallsanitäter liege. Wie Präsident Dr. Lorenz Menz auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes erklärte, unternimmt das DRK in Südwesten deshalb enorme Anstrengungen. Mittlerweile erfolge an acht Standorten die Ausbildung von Notfallsanitätern. Die Zahl der Mitarbeiter in der Ausbildung sei in den letzten beiden Jahren um 60% aufgestockt worden. Die Landesschulen der beiden DRK-Landesverbände in Baden-Württemberg (Baden-Württemberg und Badisches Rotes Kreuz) würden sich 2017 zu einer gemeinsamen gGmbH zusammenschließen, um ihre Kräfte auf diesem Gebiet zu bündeln. Zudem sollten bis 2020 mehr als 2.000 bisherige Rettungsassistenten zu Notfallsanitätern fortgebildet werden.
Wie in den anderen Bundesländern steigt auch in Baden-Württemberg die Zahl der Einsätze des Rettungsdienstes: 2015 absolvierten allein die Fahrzeuge des Landesverbands Baden-Württemberg 614.119 Notfalleinsätze, 38.225 mehr als im Jahr 2014. Das Rote Kreuz in Baden-Württemberg führt rund 80% aller Einsätze durch. Auch am „heißen Eisen“ Hilfsfristen sei gearbeitet worden. In den Rettungsdienstbereichen, in denen Verbesserungsbedarf definiert wurde, seien von den Bereichsausschüssen umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Hilfsfrist eingeleitet und umgesetzt worden. In der Frage der Kompetenzen für die Notfallsanitäter strebt der Verband eine landesweit einheitliche Regelung an. (POG)