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Pflegefachkräfte fahren im Rettungsdienst mit

22.06.2023, 09:10 Uhr

Antonia Räuker und Heike Wehrenberg (M., v.l.) zwischen Wibke Henke-Kreie und Felix Hildenbrand von der Berufsfeuerwehr der Stadt Hannover (l.) sowie Annabella Dlugosch und Heiko Schulze vom ASB (r.) (Foto: Klinikum Region Hannover GmbH)

Neues Projekt in Hannover erfolgreich gestartet


Das Klinikum Region Hannover hat in Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr der Stadt Hannover und dem Arbeiter-Samariter-Bund ein Projekt gestartet, um Pflegefachkräften der Notaufnahme die Arbeit im Rettungsdienst näherzubringen. Malte Feurer, Leitender Arzt der ZNA im KRH Klinikum Nordstadt, erklärt die Idee: „Mir ist in Notaufnahmen aufgefallen, wie manchmal mit Rettungsfachkräften kommuniziert wird und dass hier viel Missverständnis und Ablehnung herrschen kann. Da nicht alle Mitarbeitenden wie ich selber als Notarzt mit den Rettungsdiensten unterwegs waren, fand ich dieses Projekt des Perspektivtausches einen guten Start.“

Anfang Juni sind nun die ersten Mitarbeiterinnen des KRH Klinikums Nordstadt für einen Tag im Rettungsdienst mitgefahren. Laut Pressemitteilung habe dies zu einigen lehrreichen Erkenntnissen geführt: „Ich hatte nie wirklich realisiert, wie allein man als Rettungssanitäter auf der Strecke ist. Ich als Pflegekraft habe immer einen Arzt an meiner Seite oder am Telefon und mit einem Ruf mein ganzes Team dabei. Im Rettungswagen bist du nur zu zweit“, wird die gerade ausgebildete Antonia Räuker zitiert. Die seit über 30 Jahren als Krankenschwester in Notaufnahmen tätige Heike Wehrenberg revidierte ihre bisherigen Einschätzungen des Rettungsdienstes: „Die erlebten Situationen in den Wohnungen oder vor Ort stellen sich bei der Ankunft in der Notaufnahme ganz anders dar. Auch habe ich erlebt, wie die Notaufnahmen, die wir angefahren haben, uns teilweise nicht verstanden und abwehrend reagiert haben. Ich werde wirklich in Zukunft mit anderen Augen auf die Patientenannahme blicken.“ Beide sind der Meinung, dass zukünftig alle Pflegefachkräfte die Möglichkeit haben sollten, im Rettungsdienst mitzufahren. „Es erweitert nicht nur den Horizont, erklärt, wie das Gesundheitssystem funktioniert, sondern lässt einen auch in den fachlichen Austausch kommen“, so Räuker.

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