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Pionier, Initiator und Motor der bundesdeutschen und europäischen Luftrettung gestorben

04.11.2009, 10:55 Uhr

Foto: ADAC

Gerhard Kugler wurde 74 Jahre alt

Die bundesdeutsche, europäische und internationale Luftrettung trauert um Gerhard Kugler. Der langjährige Leiter der ADAC-Luftrettung GmbH sowie EHAC-Präsident ist am Dienstag, dem 3. November dieses Jahres, am späten Vormittag im Alter von 74 Jahren im Krankenhaus Wolfratshausen nach langer schwerer Krankheit verstorben – 39 Jahre und 2 Tage nach der Indienststellung des ersten bundesdeutschen RTH „Christoph 1“.

Der 1935 in Bodenbach (CSR) geborene Gerhard Kugler schrieb gleich mehrmals Luftrettungsgeschichte: Gemeinsam mit dem damaligen ADAC-Präsidenten und späteren Ehrenpräsidenten Franz Stadler führte er erste Pionierversuche in der Luftrettung mit einem damals noch gecharterten Hubschrauber „Kolibri“ durch. Ein weiterer Meilenstein war mit Sicherheit die Indienststellung des ersten zivilen und ständig mit einem Notarzt besetzten RTH in Deutschland „Christoph 1“ am 1. November 1970 in München-Harlaching.

Der Aufbau der Luftrettung erforderte ebenso viel Beharrlichkeit wie der spätere Ausbau mit dem Ziel eines flächendeckenden Luftrettungsnetzes nach dem der Staat nach der Indienststellung des 18. Zivilschutz-Hubschraubers des Bundes eine weitere Beteiligung am „Hubschrauber-Rettungsdienst“ abgelehnt hatte. Unter der Regie von Gerhard Kugler setzte der ADAC ab 1980 wieder ADAC-eigene RTH ein. Als auch diese Herausforderung gemeistert war, wartete schon die nächste große Aufgabe, als im November 1989 die Mauer fiel und auch auf dem Gebiet der DDR und den späteren neuen Bundesländern ein flächendeckendes Luftrettungsnetz nach bundesdeutschem Vorbild aufzubauen war. In dieser Zeit war Kugler mehr im Osten als im Süden der wiedervereinigten Republik.

Nach dem auch diese immense Leistung in enger Kooperation mit vielen Partnern erbracht war, widmete sich Kugler der europäischen und internationalen Luftrettung, hier sind „Christoph Europa“ und das europäische Luftrettungskomitee EHAC als einige von vielen weiteren internationalen Projekten zu nennen. Dabei stand im Mittelpunkt seiner Bemühungen immer der Notfallpatient. Seine Aufgaben verfolgte Kugler stets mit Sachverstand, Diplomatie, Engagement, Humanismus und Teamgeist. Trotz schwerer Krankheit widmete sich Kugler bis zu seinem Tod der Luftrettung, die sein Lebenswerk ist. (Scholl)

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