Die Polizeidirektion Traunstein hat sich in einem Brief über das Verhalten einiger Journalisten bei der Berichterstattung über den Einsturz der Eissporthalle in Bad Reichenhall beschwert. Der mehrfach öffentlich und eindringlich geäußerten Bitte, Einsatzkräfte nicht zu kontaktieren, nicht privat anzurufen oder gar zu Hause aufzusuchen, sei von manchen Medienvertretern nicht berücksichtigt worden. Gerade diejenigen, die bis zur Erschöpfung anlässlich der Katastrophe gearbeitet hätten und höchsten psychischen Belastungen ausgesetzt waren, hätten einen Anspruch, in Ruhe gelassen zu werden. Dies sei ein Gebot der Menschlichkeit! Gerade in einer kleinen Stadt wie Bad Reichenhall sei der persönliche Bezug zwischen den Opfern und den Einsatzkräften besonders eng.
Leider sei die Bitte von einigen Journalisten überhaupt nicht respektiert und beachtet worden. Hubertus Andrä, Leitender Polizeidirektor: „Wir empfinden das als unmenschlich und es erweckt den Eindruck, als gäbe es für Pressvertreter keinerlei Grenzen. Als Leiter der Polizeidirektion Traunstein bitte ich Sie daher: Helfen sie uns, damit wir unsere Rettungs- und Hilfskräfte in der Aufarbeitung dieses schwierigen Einsatzes unterstützen können.“
Polizei versucht Einsatzkräfte in Bad Reichenhall zu schützen
06.01.2006, 15:30 Uhr
Journalisten kontaktierten Helfer privat und zu Hause