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PSNV für Unglücke im Ausland

19.12.2022, 09:06 Uhr

Foto: BBK

Koordinierungsstelle NOAH des BBK feiert 20-jähriges Bestehen


Die Koordinierungsstelle Nachsorge, Opfer- und Angehörigenhilfe (NOAH) hat gestern 20-jähriges Jubiläum gefeiert. Seit dem 18. Dezember 2002 bietet NOAH Betroffenen und Angehörigen psychosoziale Hilfe nach Schadensereignissen im Ausland. Dies können z.B. Terroranschläge, Verkehrsunglücke wie Schiffs- und Bootsunglücke, Busunglücke oder Flugzeugunglücke, Naturkatastrophen, Entführungen, Geiselnahmen, Evakuierungen und sonstige Unglücke sein. Die Koordinierungsstelle des BBK berät die Betroffenen und ihre Angehörigen nach derartigen Ereignissen und vermittelt psychosoziale Hilfen im Inland. In den vergangenen 20 Jahren verzeichnete NOAH insgesamt 388 Einsätze. Darunter waren z.B. Einsätze nach dem Schiffsunglück der Costa Concordia 2012, beim Germanwings-Absturz 2015 oder bei den Terroranschlägen 2015 und 2016 in Paris, Istanbul, Nizza und Brüssel. Im Rahmen der Amtshilfe bietet die Koordinierungsstelle zudem Unterstützungsleistungen bei inländischen Schadensereignissen.

Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten von Amerika, im April 2002 auf Djerba (Tunesien) und im Oktober des gleichen Jahres auf Bali (Indonesien) wurde eine Lücke bei der Psychosozialen Notfallversorgung Betroffener und ihrer Angehörigen deutlich. Das Auswärtige Amt betreute damals die betroffenen deutschen Staatsangehörigen vor Ort im Ausland. Auch im Inland bestand ein vielfältiges psychosoziales Hilfsangebot von Behörden und unterschiedlichen Trägern. Bis zur Einrichtung der Koordinierungsstelle NOAH fehlte jedoch eine Schnittstelle zwischen In- und Ausland bei Großschadensereignissen. Durch das psychosoziale Beratungsangebot der Koordinierungsstelle NOAH konnte seit dem 18. Dezember 2002 diese Versorgungslücke geschlossen werden.

Das Team der Koordinierungsstelle besteht aus erfahrenen Fachkräften aus den Bereichen Psychologie, Sozial- und Kommunikationswissenschaften, Theologie, Trauerbegleitung, Rettungsingenieurwesen sowie Verwaltung. Durch dieses multiprofessionelle Team wird eine lückenlose und bedarfsgerechte psychosoziale Betreuung der Betroffenen sichergestellt. Die Koordinierungsstelle steht mit einer 24/7-Hotline im Inland sowohl den direkt Betroffenen nach ihrer Rückkehr nach Deutschland sowie den in Deutschland lebenden Angehörigen als zentrale Ansprechstelle zur Verfügung.

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