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Qualität der Schwerverletztenversorgung auf hohem Niveau

15.09.2017, 12:42 Uhr

Foto: P.G. Knacke

TraumaRegister DGU-Jahresbericht in Ulm vorgestellt


Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie stellt am 15. September auf dem TNT-Kongress in Ulm aus ihrem TraumaRegister DGU-Jahresbericht die Zahlen zur Schwerverletztenversorgung für das Jahr 2016 vor. Die Daten stammen zum Großteil von den deutschlandweit über 600 Traumazentren der Initiative TraumaNetzwerk DGU, die ihre Daten verpflichtend in das TR-DGU einpflegen. Daneben geben ausländische Kliniken, z.B. in Österreich und der Schweiz, ihre Daten an das TR-DGU weiter, ihr Gesamtanteil beträgt acht Prozent. Aus den Daten von über 33.000 Schwerverletzten ergeben sich für 2016 folgende Zahlen:

Laut TraumaRegister DGU-Jahresbericht waren 70 Prozent der Schwerverletzten Männer, der Altersdurchschnitt betrug 52 Jahre. Knapp die Hälfte der Unfälle ereignete sich im Straßenverkehr, an zweiter Stelle rangieren Verletzungen durch Stürze aus einer Höhe von unter drei Metern. 81 Prozent der Patienten erlitten eine oder mehrere ernsthafte Verletzungen, wobei die am häufigsten verletzten Körperregionen Kopf und Brustkorb mit jeweils 46 Prozent waren. Verletzte Patienten konnten i.d.R. innerhalb von 66 Minuten im Schockraum einer Klinik versorgt werden. 19 Prozent der Patienten wurden per RTH in die erstversorgende Klinik eingeliefert und 8 Prozent innerhalb von 24 Stunden aus einer anderen Klinik zuverlegt. Durchschnittlich 22 Minuten nach Einlieferung lag ein Ganzkörper-CT vor. Ein Drittel der Patienten musste unverzüglich operiert werden, im Durchschnitt benötigten eingelieferte Patienten zwei Operationen. Die Liegedauer auf der Intensivstation betrug sechs Tage bzw. 15 Tage im Krankenhaus insgesamt. 10,5 Prozent der Patienten verstarben an ihren Verletzungen.

DGU-NIS-Leiter Prof. Dr. Gerrit Mathes vom Unfallkrankenhaus Berlin urteilte auf Grundlage der Ergebnisse, die Qualität der Schwerverletztenversorgung in Deutschland befinde sich auf einem hohen Niveau. Das TraumaRegister DGU gilt als eines der größten klinischen Schwerverletztenregister und als wichtiges QM-Instrument in der Traumaversorgung. Daneben stellt es Basis-Daten für die Beantwortung wissenschaftlicher Fragestellungen zur weiteren Verbesserung der Schwerverletztenversorgung bereit. 

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