Ein Senior Paramedic des South Central Ambulance Service in Hampshire (GB) hat Notrufe vorgetäuscht, um seiner Geliebten in der Leitstelle dabei zu helfen, ihre Sollvorgaben zu erfüllen. Gegen den Mitarbeiter wurde ein Disziplinarverfahren durch den Berufsverband Health Professions Council eingeleitet. Wie aufgezeichnete Telefongespräche belegten, habe der ehemalige leitende Rettungsassistent zudem gegenüber seiner Geliebten – die zugleich seine Vorgesetzte war – eindeutige Anspielungen gemacht.
Die Sollvorgaben der Leitstellenmitarbeiterin sahen vor, dass in 75% der Notrufe der Kategorie A (lebensbedrohliche Umstände) die Hilfsfrist von 8 Minuten eingehalten wird. Der Berufsverband verdächtigt den Mitarbeiter, aus diesem Grund im Mai 2009 sechs falsche Notrufe abgesetzt zu haben, in denen er Fälle meldete, die er „zufällig“ mitbekam und die auch „zufällig“ der Kategorie A zugeordnet werden. Nach britischen Presseberichten vermutet der Berufsverband auch, dass er im Oktober 2009 einen falschen Notruf bei der Luftrettung machte, um einem verstorbenen Kollegen durch einen „Einsatz“ des Rettungshubschraubers am Tag der Beisetzung die letzte Ehre zu erweisen. Der Senior Paramedic gibt die „unangemessenen Anrufe“ in der Leitstelle zu, verneint aber alle weitergehenden Anschuldigungen. Der Verband bezeichnet die Anrufe als grobes Fehlverhalten. Falls alle Anschuldigungen zutreffen, wird der Senior Paramedic damit rechnen müssen, seinen Job zu verlieren. Die Untersuchungen durch den Verband dauern an.
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