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Reanimationsmatte kontrolliert Herzdruckmassage

01.08.2019, 12:26 Uhr

Foto: Fraunhofer ISC

Korrekte Ausführung wird durch LED angezeigt


Eine neuentwickelte Reanimationsmatte soll künftig unausgebildeten Ersthelfern das Wiederbeleben bei Herzstillstand erleichtern. Ein Fraunhofer-Forscherteam hat das Erste-Hilfe-Tool mit integrierter Sensorik gemeinsam mit Studierenden der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München entwickelt. Die Reanimationsmatte, die dem menschlichen Torso nachempfunden ist, wird auf den Oberkörper aufgelegt. Aufleuchtende LED am oberen Mattenrand signalisieren, ob der Helfer die Herzdruckmassage korrekt ausführt.

Laut Dr. Holger Böse, wissenschaftlich-technischer Leiter des Center Smart Materials am Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC in Würzburg soll die Reanimationsmatte Rescue Aid Ersthelfern die Scheu vor der Rettungsmaßnahme nehmen. Der direkte Körperkontakt wird vermieden, die Hemmschwelle und die Berührungsangst des Helfers sinken. In der Matte integrierte, sternförmig angebrachte Verformungssensoren aus Silikon messen die Drucktiefe. Durch den Druck der Hand verformen sich die Sensoren, diese registrieren den Verlauf des Druckvorgangs. Die Sensoren sind per Kabel mit einer Elektronik und LED verbunden, die sich in einem Kästchen am oberen Mattenrand befinden und durch einen Lichtcode anzeigen, ob ausreichend gedrückt wird. Dies ist der Fall, wenn die grünen LED aufleuchten. Je stärker der Druck ausfällt, desto mehr Lampen leuchten auf. Rot signalisiert, dass der Druck zu stark war. Die Elektronik steuert die LED, erklärt der Forscher. So kann der Helfer die Drucktiefe seiner Hände permanent überprüfen und gegebenenfalls korrigieren. Ein akustisches Signal gibt zudem den Rhythmus der Kompression vor. Entwickelt wurde die Matte aus Silikon im Fraunhofer-Designwettbewerb „Form Follows Future“, der Wissenschaft und Design vernetzt: Die Gestaltung übernahmen Studierende der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München mit Unterstützung der SYN-Stiftung.

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