Die Berliner Feuerwehr hat es in den aktuellen Jahresbericht des Rechnungshofes der Bundeshauptstadt geschafft. Darin wird kritisiert, dass für den Personalbedarf relevante Daten, z.B. Alarmierungs- und Einsatzzahlen, fehlerhaft erhoben und ohne Kontrolle verwendet worden seien. Die Zahl der Rettungsdiensteinsätze sei nach den aktuellen Angaben der Feuerwehr für das Jahr 2010 auf fast 280.000 angestiegen. Dabei wurde das Ziel eines Eintreffens am Einsatzort binnen acht Minuten vielfach verfehlt.
Kritisiert wird in dem Jahresbericht zudem, dass zwischen Notfallrettung und Krankentransport nicht immer eindeutig unterschieden werde. Deswegen werde häufig von einem Notfall ausgegangen, obwohl nur ein Bagatellfall vorliege oder eine Versorgung vor Ort durch einen Bereitschaftsarzt der Kassenärztlichen Vereinigung ausreichend oder ein Krankentransport angemessen wäre. „Solch vermeintlichen Rettungseinsätze der Feuerwehr beeinträchtigen jedoch die effektive Wahrnehmung ihrer originären Aufgaben und verursachen mit 281 Euro deutlich höhere Kosten als Krankentransporte (knapp 60 Euro)“, heißt es dazu. Um den Berliner Rettungsdienst insgesamt bedarfsgerecht, leistungsfähig und wirtschaftlich zu gestalten, liege der Senatsverwaltung für Inneres und Sport seit über 10 Jahren die Empfehlung eines Beratungsunternehmens vor, eine gemeinsame Leitstelle von Feuerwehr und privaten Krankentransportunternehmen zu errichten. Dies sei jedoch – ohne ersichtlichen Grund – bisher nicht geschehen. Der Rechnungshof beanstandet dieses langjährige Versäumnis und erwartet, dass die Senatsverwaltung umgehend auf die Einrichtung einer Integrierten Leitstelle hinwirkt.