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Reform des Luxemburger Rettungsdienstes

23.07.2012, 13:19 Uhr

Foto: H. Scholl

Vier-Stufen-Plan mit territorialer Reorganisation

Der lange und ebenso sehnsüchtig erwartete Reformplan des Innenministeriums für Rettungsdienst, Feuerwehr und Katastrophenschutz in Luxemburg liegt nun vor. Wie am vergangenen Samstag das „Luxemburger Wort“ in seiner Online-Ausgabe berichtete, hat eine Expertenkommission den Projektplan für die Organisation des Rettungsdienstes nun vorgelegt. Demnach soll eine komplette Umstrukturierung der lokalen Feuerwehreinheiten und der regionalen Einsatzzentren in Luxemburg erfolgen. Damit wird das Ziel einer Effizienzsteigerung auf der Grundlage einer territorialen Reorganisation verfolgt.

Es ist vorgesehen, dass die lokalen Feuerwehren in maximal 10 Minuten am Einsatzort sein sollen, die Verstärkung nach spätestens 15 Minuten. Für den Rettungsdienst soll die „Golden Hour“ gelten, wonach die Notfallpatienten in spätestens 60 Minuten im Krankenhaus sein sollen. Die Organisationsstruktur soll auf vier Stufen untergliedert werden. Die erste Stufe soll aus den „Centre de Première Intervention“ (CPI) bestehen, worüber auch landesweit First Responder eingesetzt werden sollen. Die CPI sollen unterteilt werden in die lokale CPI (CPI-L), in denen kleine Feuerwehreinheiten für die örtliche Brandbekämpfung, kleinere technische Hilfe und Erste Hilfe zuständig sind, und in die CPI-„Groupementaux“ (CPI-G), die neben der örtlichen Gefahrenabwehr andere lokale Einheiten unterstützen und das Vorkommando bei Verkehrsunfällen stellen sollen.

Die Einsatzzentren des Zivilschutzes auf der zweiten Stufe sollen mit den örtlichen Feuerwehren zusammengelegt werden und damit die „Centre d‘Incendie et Secours de Renfort“ (CIS-R) bilden, die die umliegenden CPI unterstützen, den Rettungsdienst mit Rettungswagen und die technische Rettung durchführen sollen. Auf der dritten Stufe soll es vier professionelle Einsatzzentren geben, CIS- d’Appui (CIS-A). Während in den CIS-A vorwiegend Hauptamtliche eingesetzt werden (von Freiwilligen unterstützt), sollen in den CIS-R vorwiegend freiwillige Kräfte eingesetzt werden, die wiederum durch einzelne hauptamtliche Mitarbeiter ergänzt werden. Auf der vierten Stufe sollen Rettungsdienst und Feuerwehr in Organisation und Verwaltung in einer strukturierten Verwaltungsstelle zusammengefasst werden. (Scholl)

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