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„Report Mainz“ zeigt endlich Beitrag über ärztliche Leichenschau

17.10.2005, 10:32 Uhr

Fotos: S. Schlentrich/SWR Report Mainz

Artikel zum Thema in der aktuellen RETTUNGSDIENST

Nach zweimaliger Verschiebung zeigt die ARD nun endlich am heutigen Montag um 21 Uhr in der Sendung „Report Mainz“ u.a. einen Beitrag von RETTUNGSDIENST-Autor Stephan Schlentrich über die Auswirkungen der Gesetzesänderungen bezüglich der ärztlichen Leichenschau. Seitdem nämlich in 11 Bundesländern die Ärzte im Rettungsdienst von der Pflicht zur Leichenschau entbunden sind, werden immer mehr niedergelassene Mediziner zu den Toten gerufen. Notärzte beschränken sich lediglich noch auf die Todesfeststellung und geben dann den Fall an einen Kollegen ab.

Rechtsmediziner klagen, dass Spuren von Gewalttaten vor allem von in dieser Hinsicht unzureichend ausgebildeten Hausärzten übersehen werden. „Sie geben schon zu, dass die Leiche nur teilentkleidet oder überhaupt nicht entkleidet wird“, so Professor Burkhard Madea von der Rechtsmedizin in Bonn. „Obwohl in den meisten Leichenschauverordnungen der Bundesländer eindeutig geregelt ist, dass der unbekleidete Leichnam untersucht werden muss.“ „Die Hausärzte sind erwiesenermaßen das schwächste Glied in der ganzen Kette. Sie sind aus verschiedenen Gründen befangen, fühlen sich auch am wenigsten frei“, ergänzt sein Münsteraner Kollege Professor Bernd Brinkmann. Daher sei es an der Tagesordnung, dass sie sich unter Druck setzen ließen. Angehörige, aber auch Polizei oder Heimleitungen würden oft darauf drängen, ein natürliches Ableben zu bescheinigen. Man will keinen Ärger. Tausende von Gewalttaten werden nicht bekannt, nicht verfolgt, nicht bestraft.

Den Text zur Sendung lesen Sie in der Oktober-Ausgaben des RETTUNGSDIENST.

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