Eine Verlängerung der Hilfsfristen im deutschen Rettungsdienst und eine daraus resultierende qualitative Verschlechterung der Notfallversorgung hat die Bundesregierung ausgemacht. In ihrem aktuellen Unfallverhütungsbericht zum Straßenverkehr 2004/2005 spricht sie ausdrücklich von einer „Verschlechterung“ der Situation gegenüber dem vorangegangenen Untersuchungszeitraum der Jahre 2000/2001. Traf damals der Rettungsdienst in 95% aller Notfälle innerhalb von 15,9 Minuten am Einsatzort ein, so benötigt er jetzt 16,3 Minuten.
Zudem gibt es nach dem Bericht der Bundesregierung gravierende Unterschiede in den Hilfsfristen bei Verkehrsunfällen, je nachdem, ob sich der Unfall außerorts oder innerorts, ob am Tag oder in der Nacht ereignet. Außerorts ist die Hilfsfrist mit 10,3 Minuten gegenüber 7,6 Minuten innerorts deutlich länger. Benötigt der Rettungsdienst am Tag im Schnitt 8,4 Minuten, braucht er während der Nachtstunden 9,6 Minuten. Diese Verlängerung der Hilfsfristen, „aus der eine Verlängerung des therapiefreien Intervalls resultiert“, sei „überaus kritisch“ zu bewerten. Der Bericht empfiehlt, die Ursachen dieser negativen Entwicklung – wie neben anderen auch den Ärztemangel – zu untersuchen und Gegenmaßnahmen zu treffen. (POG)
Rettungsdienst ist schlechter geworden
21.02.2007, 15:57 Uhr
Bundesregierung: Hilfsfristen zu lang