Der Landrat des Kreises Potsdam-Mittelmark, Wolfgang Blasig (SPD), will auch in Zukunft den Rettungsdienst ausschreiben. Wie die „Märkische Allgemeine“ berichtet, erhielten die Mitglieder des Kreistags eine neue Beschlussvorlage, nach der zum 1. Januar 2014 wieder Privatfirmen bzw. Hilfsorganisationen mit dieser Aufgabe beauftragt werden sollen. Die Ausschreibung soll für fünf Jahre mit der Option auf weitere fünf Jahre gelten. Blasigs Vorstoß ist nicht unumstritten.
Heftige Proteste kamen vor allem aus den Reihen der Linken, aber auch aus der Mehrheitskoalition des Landrats. „Solche wichtigen Aufgaben wie der Rettungsdienst dürfen nicht den Mechanismen des Marktes unterliegen“, erklärte Linken-Sprecherin Astrit Rabinowitsch. Sie befürchtet, dass Kostenminimierungen primär zu Lasten der Gehälter der Rettungsmitarbeiter gehen und fordert deshalb eine Kommunalisierung.
Derzeit sind im Rettungsdienst von Potsdam-Mittelmark die Johanniter-Unfall-Hilfe, das Deutsche Rote Kreuz und die Privatfirma Promedica tätig. Laut Kalkulation des Kreises würden sich die Kosten für die geplanten 184,5 Stellen im Rettungsdienst nach dem Tarif für den öffentlichen Dienst 2014 auf 8,93 Millionen Euro belaufen, unter den jetzigen Bedingungen sind hingegen nur 7,58 Millionen aufzubringen. (POG)