Nahezu zwei Jahrzehnte gehörte er zum festen Stamm der RETTUNGSDIENST-Redaktion und gab der Zeitschrift als Schriftleiter wesentliche Impulse: Am 2. September ist Prof. Dr. Joanis S. Kontokollias nach langjähriger schwerer Krankheit gestorben.
Kontokollias, der am 3. November 1936 in Korinth geboren wurde, studierte von 1956-1962 Medizin in Göttingen und promovierte 1964. Danach folgten dort Jahre der Tätigkeit am Anatomischen Institut sowie am Institut für klinische Anästhesie. Nach der Habilitation im Jahre 1978 war sein Wirkungsort das Klinikum Uelzen, wo er – bis zu seinem krankheitsbedingten Ausscheiden im Jahre 2000 – als Chefarzt der Anästhesieabteilung arbeitete. Nachdem Kontokollias bereits 1970 auf dem ersten Notarztwagen Niedersachsens in Göttingen Dienst getan hatte, war Uelzen der Ort seines notfallmedizinischen Wirkens. In diesem Zusammenhang sind besonders sein Engagement im HLW-Projekt Uelzen und seine langjährigen Bemühungen um den Fachkundenachweis „Arzt im Rettungsdienst“ zu nennen. Diese Bemühungen mündeten nicht zuletzt in einem Standardwerk gleichen Namens im S+K-Verlag, das zahlreiche Ärzte auf ihrem Weg zum Fachkundenachweis begleitete.
Nicht nur als Redaktionskollege und Schriftleiter bleibt Joanis S. Kontokollias in seiner unvergleichlich impulsiven wie liebenswerten Art allen, die ihn kannten, in bleibender Erinnerung. Er hat die Entwicklung des Rettungsdienstes und der Notfallmedizin speziell im Raum Niedersachsen maßgeblich mitgestaltet und der Zeitschrift RETTUNGSDIENST für viele Jahre Gesicht und Gestalt gegeben. Darüber hinaus hat er als Wissenschaftlicher Leiter des Bundeskongresses Rettungsdienst maßgeblich zum Erfolg dieser größten deutschen Fortbildungsveranstaltung für das Rettungswesen beigetragen. Dafür gebühren ihm Dank und Anerkennung.
RETTUNGSDIENST-Redaktion verliert langjährigen Wegbegleiter
04.09.2008, 11:56 Uhr
Prof. Dr. J.S. Kontokollias gestorben