S+K Verlag
Der einzige Fachverlag für
Notfallmedizin in Deutschland.
Bücher, Zeitschriften und Nachrichten
rund um das Thema Rettungsdienst.

EU stärkt Kapazitäten zur Bewältigung von CBRN-Gefahrenlagen

21.02.2023, 12:29 Uhr

Foto: A. Fleischer/THW

37,5 Mio. Euro werden für Projekt bereitgestellt


Mit dem Projekt „rescEU CBRN-Dekontaminationskapazität“ stärkt die EU ihre Kapazitäten zur Bekämpfung von CBRN-Lagen (chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahren). Für die Umsetzung stehen den Projektpartnern 37,5 Mio. Euro Gesamtbudget zur Verfügung, die von der EU finanziert werden. Bis 2026 soll die EU flächendeckend mit hochspezialisierten Fachkräften zur Bekämpfung von CBRN-Gefahrenlagen ausgestattet sein. Das THW übernimmt für den Projektstandort Deutschland die Leitung (die beiden weiteren „rescEU-Projekte“ sind in Spanien und Kroatien angesiedelt) und ist für die Erstellung des Konzeptes, die Organisation und Verwaltung des Personals sowie die Realisierung von Übungen zuständig. Gemeinsam mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und der Bundespolizei (BPOL) entwickelte das THW seit Mai letzten Jahres Einheiten, die dazu in der Lage sind, Infrastruktur, Fahrzeuge, Ausrüstung und Personen zu dekontaminieren. Diese Einheiten sollen dann eingesetzt werden, wenn die auf nationaler Ebene vorhandenen und die von Mitgliedstaaten für den Europäischen Katastrophenschutz-Pool (ECPP) bereitgehaltenen Kapazitäten nicht mehr ausreichen. Mit technischem Gerät, Containern, Zelten sowie 28 Lkw und rund 30 weiteren Fahrzeugen können die bis zu 250 Einsatzkräfte bei großen CBRN-Gefahrenlagen die nationalen Kräfte und die Einheiten aus dem ECPP flexibel und bedarfsgerecht unterstützen.

Die erste Einheit ist auf die Dekontamination von Infrastruktur und Gebäuden spezialisiert und die zweite auf das Dekontaminieren von Fahrzeugen. Eine weitere Einheit unterstützt forensische Teams bei der spurensicheren Handhabung und Auswertung kritischer Beweismaterialien, indem sie Pakete und Kleingeräte mit kritischem Inhalt vakuumiert und dekontaminiert. Ambulante und nicht-ambulante Personen werden durch eine vierte Einheit dekontaminiert. Eine zusätzliche Gruppe gewährleistet, dass alle Einheiten vollständig unabhängig sind.

Darüber hinaus existiert ein Implementierungsteam, das aus Personal der drei Projektpartner besteht und bei der Realisierung hilft. Eine Lenkungsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) sowie der drei beteiligten Behörden und der Europäischen Kommission begleitet die Durchführung des Projekts und ist für die Qualitätskontrolle und Nachkontrolle zuständig. Fachpersonalen aus den drei Behörden und aus weiteren nationalen und internationalen Partnerorganisationen werden in das Projekt einbezogen, um u.a. den Wissensaustausch zu fördern.

Mehr zum Thema CBRN lesen Sie in der neuen TAKTIK + MEDIZIN.

Stumpf + Kossendey Verlag, 2024
KontaktRSS Datenschutz Impressum