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Zahlt die AOK zu wenig für den Rettungsdienst?

22.10.2013, 11:43 Uhr

Foto: AOK

Ausgaben in Baden-Württemberg unterdurchschnittlich

Der „Schwarzwälder Bote“ behauptet, dass die AOK, bei der die meisten Deutschen krankenversichert sind, in Baden-Württemberg deutlich weniger für den Rettungsdienst ausgibt als in anderen Bundesländern. Habe sich die Situation in den vergangenen Jahren in der Landeshauptstadt Stuttgart auch erheblich verbessert, sehe es auf dem flachen Land „mau“ aus: „Dies kann auch an der Finanzierung liegen.“ So investiere die AOK in Baden-Württemberg lediglich 29 Euro pro Versichertem in den Rettungsdienst, in allen anderen Ländern zahle sie deutlich mehr, sogar 60 bis 70 Euro pro Kopf.

Die AOK kommentierte diese Berichterstattung mit dem Argument, dass die unterschiedlichen Ausgaben „in keiner Weise mit der Qualität der Versorgung“ zu tun habe. Der Hauptgrund sei, dass die Vorhaltekosten des Rettungsdienstes sich in strukturschwachen Regionen auf weniger Einsätze verteilten als in Ballungszentren. Dr. med. Eduard Kehrberger, Notarzt und Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher Notärzte, erklärte gegenüber der Zeitung, dass in seinen Augen auch die spezielle Organisationsstruktur des Rettungsdienstes in Baden-Württemberg Anteil an der Situation habe: „In anderen Bundesländern haben die Kassen weniger Einfluss. Dort würden meist die Kommunen festlegen, was an Notärzten und Rettungswagen benötigt wird, wohingegen in Baden-Württemberg Rettungsorganisationen und Kassen direkt verhandeln.“ Weil beide dabei einen Stimmenanteil von 50% hätten, seien Pattsituationen möglich. Das für den Rettungsdienst zuständige Innenministerium teilte diese Auffassung. „Weil die Rettungsorganisationen hier direkt mit den Kassen verhandeln, sind die Gremien sehr wirtschaftlich orientiert“, erklärte Referatsleiter und Landesbranddirektor Hermann Schröder gegenüber dem „Schwarzwälder Boten“. (POG)

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