Für gut eine Woche haben die Mitarbeiter der Rettungswache Bad Salzuflen den rein elektrisch angetriebenen Rettungswagen der Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeug GmbH im 12-Stunden-Tagesdienst getestet. Das Fazit der Besatzung fiel dabei gemischt aus. Der E-RTW verlief zwar bis auf ein technisches Problem vor dem ersten Betrieb reibungslos, dennoch sei er derzeit noch keine Alternative zum normalen RTW. Grund hierfür sei die zu geringe Reichweite des E-RTW, die bisher auf 200 km begrenzt ist. Im normalen Betrieb, wenn z.B. Verlegungsfahrten in weiter entfernte Krankenhäuser oder mehrere Einsätze direkt hintereinander anstehen, werde es mit der Reichweite des E-RTW knapp. Hinzukäme, dass nicht in allen Kliniken Ladestationen verfügbar seien. Die Einsatzkräfte wünschten sich darüber hinaus eine benutzerfreundlichere Bedienung, mehr Stauraum und eine modernere Innenausstattung.
Die Rückmeldungen der Mitarbeiter der Rettungswache Bad Salzuflen liefern dem Hersteller wichtige Informationen für den weiteren Entwicklungsprozess. Der Leiter des Bevölkerungsschutzes beim Kreis Lippe, Meinolf Haase, ist sich sicher, dass das Thema Elektromobilität in den nächsten Jahren eine durchaus wichtige Rolle im Rettungsdienst spielen wird. Obwohl der Kreis Lippe momentan noch nicht bereit ist, einen E-RTW anzuschaffen, können sie sich jedoch vorstellen, diesen erneut zu testen, sobald er serienreif ist. Weiter gab der Kreis Lippe an, dass es den Patienten egal gewesen sei, ob sie mit einem herkömmlichen RTW oder einem elektrisch betriebenen Fahrzeug transportiert wurden.