Rund 120 Teilnehmer nahmen an der Fortbildung zum Thema „Moderne technische Rettung“ im Klinikum Links der Weser teil. Drei Referenten stellten Neuerungen, Probleme und auch Lösungen für moderne und patientengerechte Rettung nach Verkehrsunfällen vor. Klaus Krebs, stellvertretender Ortsbrandmeister der Feuerwehr Twistringen und bundesweit tätig im Ausbilderteam der Firma Weber Hydraulik GmbH, Güglingen, sprach über neue Fahrzeuggenerationen und wie die Retter sich darauf einstellen sollen. Es war ein sehr technischer Beitrag, der jedoch auch für den Rettungsdienst informativ war. Die richtige Rettungstechnik und -taktik wird leider nicht überall angewandt. Es gibt erheblichen Fortbildungsbedarf bei den Feuerwehren über Fahrzeugidentifikation und Besonderheiten der Karosserie sowie den richtigen Einsatz der Rettungstechnik. Dipl-Ing. Thomas Unger von der ADAC-Unfallforschung im Technik-Zentrum in Landsberg am Lech berichtete unter der Überschrift „Fahrzeugtechnik – was bringt uns die Zukunft?“ von einer umfangreichen Studie, die Antworten finden möchte auf die Fragen nach den Unfallursachen, dem Unfallablauf und was es zu verbessern gilt. Unger sprach aber auch von den Grenzen, denen Menschen und die Physik unterliegen und die damit auch die Unfallrettung limitieren. Dr. Tim Heyne vom Zentrum Anaesthesiologie, Rettungs- und Intensivmedizin (ZARI) der Georg-August-Universität in Göttingen brachte einen besonderen Aspekt ein. Kommunikation zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst und „Team Resource Management“ sind neben Technik und Wissen wesentliche Faktoren für einen reibungslosen Rettungserfolg.
Die alternativen Antriebstechniken werden eine weitere Herausforderung für die Rettungskräfte bedeuten. Aber auch hier ist wiederum die Fortbildung mit dem Ziel der Wissensvermittlung der Ansatz zur Problemlösung. Statistisch wurde bewiesen, dass trotz des hohen Standards der Notfallmedizin es die Fahrzeugkonstruktionen sind, die die Menschen bei einem Unfalles retten: Aufkommen und Verletzungsschwere konnten durch neue Techniken erheblich reduziert werden.
Die Veranstaltung war eine gelungene Mischung aus Informationen und Tipps rund um das Thema technische Rettung nach Verkehrsunfall. Insbesondere der Hinweis auf eine kommende Richtlinie des vfdb als Standard für die Ausbildung und einheitliches Vorgehen bei kritischen Einsätzen macht neugierig. Man darf gespannt sein, was auf diesem Gebiet in der nächsten Zeit veröffentlicht wird und ob es einen Lösungsansatz für die Probleme bei Rettungseinsätzen geben wird. (R.-D. Erbe)