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Risikomanagement in der Stromversorgung

05.10.2010, 09:46 Uhr

Fotos: BilderBox.biz

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Forschungsprojekt zur Sicherung der Versorgung der Bevölkerung mit Strom

Was sind die kritischen Elemente und Prozesse in der deutschen Stromversorgung, deren Ausfall unsere Versorgung mit Strom stark beeinträchtigen könnte? Wie verwundbar ist die Stromversorgung hinsichtlich der Liberalisierung des Strommarktes, der Klimaerwärmung, einer sich verändernden weltweiten Sicherheitslage oder dem Wandel unseres Energiemixes? Und welche konkreten sonstigen Szenarien haben dramatische Auswirkungen auf die Infrastruktur Stromversorgung? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich seit einem Jahr das Verbundprojekt GRASB („Szenarienorientierte Grundlagen und innovative Methoden zur Reduzierung des Ausfallrisikos der Stromversorgung unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf die Bevölkerung“). Über insgesamt drei Jahre erforscht das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gemeinsam mit weiteren Verbundpartnern aktuelle und vor allem zukünftige Ausfallrisiken der Stromversorgung. GRASB wird als ein Teil im großen Feld Bevölkerungsschutz dazu beitragen, die Kritische Infrastruktur Stromversorgung zu schützen und damit zu Sicherheit und einer hohen Lebensqualität beitragen.

Das im September 2009 angelaufene Forschungsprojekt zur Sicherung der Versorgung der Bevölkerung mit Strom wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Nationalen Sicherheitsforschungsprogramms gefördert. GRASB fokussiert insbesondere auf Deutschland. Der Stromversorgungsprozess von der Erzeugung bis zur Steckdose wird möglichst vollständig erfasst. Dies geschieht vor dem Hintergrund sich weltweit ändernder Rahmenbedingungen wie der Klimaerwärmung oder einer veränderten weltweiten Sicherheitslage. Die Verbundpartner erforschen unter anderem, wie diese und weitere Rahmenbedingungen die Versorgungssicherheit beeinflussen können, wo insgesamt die größten Risiken liegen oder wie ein Kommunikationskonzept beim Risiko- und Krisenmanagement aussehen sollte. Das BBK setzt sich seit seiner Gründung im Jahr 2004 aktiv mit dem Schutz Kritischer Infrastrukturen auseinander. Ziel des BBK ist ein proaktives Risikomanagement, um die Funktionsfähigkeit von Infrastrukturen zu erhalten. Um dieses Ziel umzusetzen, arbeitet das BBK eng mit anderen Bundesressorts, den Bundesländern und Kommunen sowie in einem kooperativen Vorgehen mit der Wirtschaft zusammen. Denn mehr als drei Viertel der Kritischen Infrastrukturen in Deutschland werden privat betrieben.

Kritische Infrastrukturen sind die Lebensadern unserer modernen Gesellschaft. Sie sind Organisationen oder Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten würden. Deutschland verfügt über ein äußerst leistungsfähiges Notfall- und Rettungswesen. Nur ein Anruf und innerhalb weniger Minuten sind Hilfs- und Rettungskräfte vor Ort, die kompetent die mögliche Krisenlage managen. In einem solchen Fall ist die Funktionsfähigkeit und Verfügbarkeit von mindestens vier Kritischen Infrastrukturen essentiell: die Informations- und Telekommunikation, die Energieversorgung, der Transport und Verkehr und das Notfall- und Rettungswesen. Kritische Infrastrukturen zu schützen heißt daher, die Bevölkerung zu schützen.

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