Die RTH der ADAC Luftrettung mit ihren beiden Hubschraubern Christoph Murnau und Christoph 1 (München, im Bild) dürfen in Bayern vorerst keine Windeneinsätze mehr fliegen, nachdem es in Italien zu einem Zwischenfall beim Einsatz einer Seilwinde gekommen war. Die Hubschrauber des ADAC in Bayern sind betroffen, da sie mit demselben Windentyp ausgestattet sind wie die Maschine in Italien. Aus bisher ungeklärter Ursache löste sich das Seil und rauschte in die Tiefe – glücklicherweise bevor die Retter sich abseilten.
Der leitende Pilot in Murnau, Ralf Schumacher, erläuterte, bei dem Zwischenfall sei das Bordpersonal kurz davor gewesen, sich am Windenseil zu den Verletzen abzuseilen. Die Retter hätten schon auf den Kufen des RTH – noch abgesichert – gestanden und plötzlich habe sich das Seil abgelöst und sei in die Tiefe gesaust. Schumacher vermutet einen Defekt am Auslösemechanismus des Windenseils, sodass automatisch eine Absprengung ausgelöst wurde. An Bord der Hubschrauber gibt es zwei Auslösehebel, die das Kappen des Seils in Ernstfällen ermöglichen. Sie müssen eigentlich vom Piloten oder vom Bordtechniker betätigt werden.
Bei der ADAC Luftrettung wurden die Winden bereits abmontiert. Es wird mit einer Überprüfungszeit durch den Windenhersteller von fünf bis sechs Monaten gerechnet. Die Bergwachten in der Region müssen sich nun vorübergehend mit anderen Windenlösungen arrangieren und vermutlich mit längeren Anflugzeiten rechnen. (Quelle: Merkur-Online)