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SAR-Jahresbericht 2014

20.05.2015, 09:02 Uhr

Foto: H. Scholl

Kontinuierlich rückläufige Einsatzzahlen

Wie aus dem SAR-Jahresbericht 2014 des Kommandos Heer, Kommandeur Einsatz, in Strausberg hervorgeht, wurde der Such- und Rettungsdienst (Search and Rescue), kurz SAR, der Bundeswehr im vergangenen Jahr 1.617-mal alarmiert. Insgesamt wurden 352 SAR-Einsätze durchgeführt, die sich auf 194 Einsätze im SAR-Bereich Münster (Heer) und 158 Missionen im SAR-Bereich Glücksburg (Marine) verteilen. Zur Erfüllung des eigentlichen SAR-Auftrages waren 146 Einsätze erforderlich, die sich auf 29 Einsätze zur Unterstützung der eigenen und verbündeten Streitkräfte, 34 Seenotfälle und 83 Luftnotfälle im Rahmen der Verpflichtungen der International Civil Aviation Organization (ICAO) verteilen. Bei den Luftnotfällen verteilen sich die Einsätze auf 36% durch ausgelöste Notsender, 36% auf Propellerflugzeuge, 15% auf Drachenflieger, 7% auf Jets, 4% auf Segelflugzeuge und 2% auf Hubschrauber.

Das Gros der SAR-Einsätze mit 206 Missionen wurde im Rahmen der „Dringenden Nothilfe“ im zivilen Bereich geleistet, wo ein geeignetes ziviles Rettungsmittel nicht zur Verfügung stand oder bedingt durch schlechtes Wetter nicht eingesetzt werden konnte. Durch die SAR-Hubschrauber wurden 263 Personen transportiert, durch das Heer 138 und die Marine 125. Insgesamt wurden 609 unfallfreie Flugstunden erbracht und zwar 359 Stunden durch Hubschrauber im SAR-Bereich Münster und 250 Stunden durch Luftfahrzeuge im SAR-Bereich Glücksburg. Im vergangenen Jahr mussten keine SAR-Mittel 2. Grades eingesetzt werden. Mit der zunehmenden Reduzierung der SAR-Kommandos mit SAR-Mitteln 1. Grades sind die Einsatzzahlen kontinuierlich rückläufig.

Derzeit verfügt die Bundeswehr über zwei SAR-Leitstellen (RCC) beim Heer in Münster und der Marine in Glücksburg. Als SAR-Mittel 1. Grades wird beim Heer die Bell UH-1D und bei der Marine die „Sea King“ Mk 41 eingesetzt. Die „Sea King“ wird frühestens Ende 2018 durch den neuen Nato-Hubschrauber NH 90 NTH „Sea Lion“ ersetzt werden. Im SAR-Bereich Münster gibt es nach einer drastischen Reduktion noch SAR-Kommandos in Holzdorf, Landsberg und Nörvenich. Die Marine verfügt über zwei SAR-Kommandos in Helgoland und Warnemünde, wobei oftmals der SAR-Dienst der Marine nur von Helgoland geleistet wird. Darüber hinaus können noch SAR-Mittel 2. Grades eingesetzt werden, dabei handelt es sich um militärische und zivile Einheiten, die im Ereignisfall für SAR-Aufgaben herangezogen werden können. (Scholl)

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