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Schlechte Rettungsdienst-Zahlen in Mecklenburg-Vorpommern

03.04.2019, 12:42 Uhr

Foto: R. Schnelle

Landkreise liegen deutlich unter den geforderten Zeiten


In Mecklenburg-Vorpommern gilt die Hilfsfrist als erfüllt, „wenn im jeweiligen Rettungsdienstbereich an einer Straße gelegene Notfallorte im Jahresdurchschnitt aller Einsätze in nicht mehr als 10 Minuten erreicht werden.“ Im städtischen Bereich soll laut §1 Abs. 3 der Rettungsdienstplanverordnung in 95% der Einsätze und im ländlichen Bereich in 90% der Einsätze die maximale Hilfsfrist von 15 Minuten nicht überschritten werden mehr dazu hier). Wie der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit auf eine kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Matthias Mantei von der Fraktion Freie Wähler/BMV jetzt mitteilte (Drucksache 7/3323), betrug die durchschnittliche Hilfsfrist im Jahr 2017 im gesamten Bundesland 9:37 Minuten. Dabei liegen die Landkreise Vorpommern-Rügen mit 10:10 Minuten und Ludwigslust-Parchim mit 11:10 Minuten oberhalb der vorgegebenen Frist. Der Landkreis Vorpommern- Greifswald konnte „aus technischen und personellen Gründen“ die Daten für das Jahr 2017 noch nicht vorlegen. Eigentlich sind die Landkreise und kreisfreien Städte als Träger des öffentlichen Rettungsdienstes aufgefordert, der Landesregierung die erforderlichen Daten bis spätestens 30. April des Folgejahres zuzuleiten.

Betrachtet man allerdings die Anzahl der Rettungsdiensteinsätze, die unter 10 bzw. 15 Minuten durchgeführt wurden, schneiden noch mehr Landkreise nicht gut ab. So konnten nur die Hansestadt Rostock und die Landeshauptstadt Schwerin mit Werten von über 96% die Einsätze in weniger als 15 Minuten absolvieren. Die Landkreise Rostock, Vorpommern-Rügen und Nordwestmecklenburg liegen mit Werten um die 84% darunter. Schlusslicht ist der Landkreis Ludwigslust-Parchim mit nicht einmal 78%. Noch schlimmer fallen die Zahlen bei der 10-Minuten-Frist aus. Rostock und Schwerin erreichen hier Werte von rund 80 bzw. 85%. Um die 60% sind es in den Landkreisen Rostock, Vorpommern-Rügen und Nordwestmecklenburg. Wiederum am schlechtesten sind die Zahlen in Ludwigslust-Parchim, wo lediglich knapp über 52% der Einsätze in 10 Minuten durchgeführt werden. Mit dem Landkreis seien deshalb bereits „Maßnahmen erörtert worden, die zeitnah zu einer Verbesserung der durchschnittlichen Hilfsfrist im Landkreis beitragen sollen.“

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