Durch die Entscheidung der Europäischen Kommission das Emergency Call, kurz eCall, ab 2015 verpflichtend in Neufahrzeuge (Pkw und Nutzfahrzeuge) zu integrieren, wurde die letzte wichtige Hürde für eine flächendeckende Einrichtung in Europa genommen. Diese Entscheidung wurde von der Bundesregierung positiv bewertet, die dem neuen europaweiten Notrufsystem zustimmt. Auch der ADAC begrüßt die EU-Entscheidung zu eCall, wobei dieser betont, dass der Verbraucher bei Zusatzdiensten frei wählen können muss. Der Automobilclub geht davon aus, dass durch eCall die Zahl der Verkehrstoten pro Jahr um bis zu 5% reduziert werden kann. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) hat in einer Studie ermittelt, dass in 90% der Fälle die Leitstelle in 25 Sekunden, in 97% in 45 Sekunden verständigt wurde.
Mit dem Notrufsystem eCall kann bei Verkehrsunfällen durch sofortige, personenunabhängige Notrufabgabe das Zeitfenster zwischen Unfallzeitpunkt und dem Eintreffen des Rettungsdienstes deutlich verringert werden, was zu einer wesentlichen Reduktion des therapiefreien Intervalls führen kann. Bei einem Verkehrsunfall übermittelt eCall über das Mobilfunknetz und das Satellitennavigationssystem GNSS (Gobal Navigation Satellite System) unter der europaweiten Notrufnummer 112 alle relevanten Daten wie genaue Position, Fahrtrichtung, Uhrzeit sowie Informationen zur Auslöseart und Fahrzeugidentifikation an die Rettungsleitstelle. eCall kann manuell per Notruftaste oder automatisch über Sensoren im Fahrzeug ausgelöst werden, was insbesondere bei schweren Verkehrsunfällen mit eingeklemmten und/oder bewusstlosen Personen von Bedeutung ist. (Scholl)