Knapp sechs Monate nach dem Erdbeben auf Haiti am 12. Januar 2010 zieht das DRK eine gemischte Bilanz. Die Arbeit im mobilen Rotkreuz-Hospital mit einem 300-köpfigen Team aus internationalen Experten und lokalen Kräften hat die Versorgung von bisher über 40.000 Patienten erfolgreich gesichert. Zudem stimmte der haitianische Gesundheitsminister der Übernahme eines halb zerstörten Krankenhauses in der Nähe zu, damit das Zelt-Hospital seine Arbeit in festen Gebäuden und Neubauten fortsetzen kann. Der Wiederaufbau verläuft dagegen schleppend.
Rotkreuz-Präsident Dr. Rudolf Seiters: „Wir sind froh, dass wir unser mobiles Hospital nun auf Sicht in festen Gebäuden unterbringen können – das ist wichtig zum Schutz vor Hurrikanen. Die Verhandlungen waren mühsam und liefen seit Februar.“ Von den Spenden in Höhe von 30 Mio. Euro investiert das DRK zwei Drittel in Gesundheitsprojekte. Dazu gehört auch der Neubau eines Krankenhauses als Ausbildungshospital. Da auf Haiti behördliche Strukturen insgesamt noch immer nicht funktionieren, muss das Rote Kreuz weiter Nothilfe leisten und Hilfsgüter verteilen. Auch der Aufbau eines leistungsfähigen Wasser- und Abwassersystems zum Schutz vor Seuchen geht nach Angaben des Internationalen Roten Kreuzes nicht schnell genug. Haiti gehört mit Somalia und der Demokratischen Republik Kongo zu den Ländern, die ihrer Bevölkerung kein sauberes Wasser bieten können. Der Bau von Unterkünften durch das DRK für 1.000 Familien läuft nun zügiger, da auch hier die Frage der Grundstücke zum Bau schlichter Holzhäuser mit Wellblechdach geklärt werden konnte.
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