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Sicherheit bei Großveranstaltungen

27.02.2012, 16:23 Uhr

Foto: ASB/A. Heinrich

„Was bleibt nach Duisburg?“

„Lektion gelernt? − Was bleibt, nach der Loveparade in Duisburg?“ Während diese Frage auf politischer Ebene jüngst mit der Abwahl des Duisburger Oberbürgermeisters Adolf Sauerland beantwortet wurde, beschäftigen sich die Rettungsdienstorganisationen nach wie vor mit den entscheidenden Lehren für zukünftige Einsätze. Am 25. Februar 2012 wurden diese Fragen im Rahmen einer großen Fachtagung beim ASB erörtert. Knapp 160 Teilnehmer aus ganz Deutschland sowie Experten aus Wissenschaft, von Bundesbehörden sowie aus der Medien-und Eventbranche diskutierten in Köln u.a. darüber, welchen Herausforderungen man sich bei Großveranstaltungen gegenübersieht. 

Fest steht: Die Anzahl der Veranstaltungen nimmt zu, Events werden immer komplexer – und damit auch die Anforderungen an die beteiligten Hilfsorganisationen. Doch diese werden oft erst in letzter Instanz bei der Planung hinzugezogen: „Wenn es um Sicherheitskonzepte geht, befinden sich die Hilfsorganisationen meist am Ende der Nahrungskette“, erklärt Daniel Gelbke, Leiter des Referats Notfallvorsorge beim ASB-Bundesverband und ergänzt: „Der ASB fordert deshalb Kommunen und Veranstalter auf, sich mit den Hilfsorganisationen bereits in der Planungsphase an einen Tisch zu setzen, damit ihre Expertise auf Augenhöhe eingebracht werden kann.“

Die Teilnehmer der Fachtagung waren sich darüber einig, dass die tragischen Ereignisse in Duisburg einen Wendepunkt bei der Planung von Veranstaltungen markieren müssten. Nur wenn ein gegenseitiges Verständnis für die Arbeit der unterschiedlichen Akteure bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen besteht, kann im Ernstfall richtig reagiert werden. „Es ist unabdingbar, dass im Vorfeld einer Veranstaltung eine vertrauensvolle und gemeinsame Zusammenarbeit erfolgt“, betont Daniel Gelbke vom ASB-Bundesverband. Auch die Besucher selbst sind ein wichtiger Faktor für die Hilfeleistung, der ernst genommen werden muss, das hat Duisburg gezeigt. Weitere Inhalte der Fachtagung waren u.a. aktuelle Forschungsergebnisse zum Phänomen Massenpanik, technische Möglichkeiten zur Simulation von Besucherströmen, Gewalt gegen Helfer, ein Praxisbericht vom Münchner Oktoberfest sowie die Einsatzkräftenachsorge.

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