In Deutschland gibt es über 1,7 Millionen ausgebildete freiwillige Katastrophenschützer, jedoch sinkt die Zahl aktiver Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren seit Jahren kontinuierlich. Fachleute empfehlen daher, verstärkt um Frauen, aber auch um Senioren und Migranten zu werben, teilt VoluNation mit. Alle drei Gruppen sind im Katastrophenschutz unterrepräsentiert und können dazu beitragen, den auf Ehrenamtlichkeit beruhenden Zivilschutz in Deutschland langfristig zu sichern. Schon 2008 prognostizierte eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung einen Rückgang der Freiwilligen in Rettungswesen und Feuerwehr um 25% bis 2025. In einigen Regionen wie Ostdeutschland und dem Saarland werden dann nicht mehr genügend Personen zur Aufrechterhaltung des Zivilschutzes zur Verfügung stehen. Frauen können insbesondere im technik-orientierten Katastrophenschutz dazu beitragen, sinkende Freiwilligenzahlen auszugleichen. Sie stellen bislang nur 8% der Mitglieder von Freiwilligen Feuerwehren und 12% beim THW. Ihre Zahl steigt zwar vor allem im Jugendbereich allmählich an, doch damit sie auch im Erwachsenenalter als aktive Mitglieder dem Katastrophenschutz treu bleiben, werden weitere Maßnahmen empfohlen. So soll die Kinderbetreuung während der regelmäßigen Übungen ausgebaut werden.
Experten empfehlen auch den verstärkten Einsatz von Senioren. Jeder fünfte Über-64-Jährige ist aktuell ehrenamtlich aktiv, doch im Katastrophenschutz beträgt ihr Anteil nur 10%. Ein Problem sind in vielen Bundesländern die Altersobergrenzen: Sie liegen bei den Freiwilligen Feuerwehren zwischen 60 und 67 Jahren und nicht jedes Bundesland erlaubt Ausnahmeregelungen. Die erfolgreiche Jugendförderung im Katastrophenschutz sollte jedoch weiterhin bestehen bleiben. Die Mehrheit der in diesem Bereich aktuell aktiven Freiwilligen wurde bis zu einem Alter von 29 Jahren in eine Organisation eingebunden. Fachleute raten daher, Jugendliche möglichst früh für den Katastrophenschutz zu begeistern. Gezielt sollen dabei auch Jugendliche mit Migrationshintergrund angesprochen werden, da nur etwa 1% aller Freiwilligen im Katastrophenschutz zu dieser Personengruppe zählt. Als erfolgversprechender Weg zu mehr Freiwilligen im Katastrophenschutz erweisen sich zunehmend die Schulfeuerwehren. Hier lernen Schüler mit und ohne Migrationshintergrund von klein an, gemeinsam im Zivilschutz zu agieren und Verantwortung zu übernehmen.