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SMH-Notrufnummer wiederbelebt

15.04.2011, 10:43 Uhr

Foto: J. Fries

115 als einheitliche Behördennummer

Seit Donnerstag, den 14. April 2011, ist die 115 als bundesweite Bürgernummer für telefonische Behördengänge freigeschaltet. Nach einer 2-jährigen Pilotphase, in der zuletzt sieben Bundesländer in das Projekt eingebunden waren, wurde der bundesweite Regelbetrieb nun offiziell mit einer Veranstaltung in Berlin gestartet.

Nach Angaben der Projektgruppe „D115“ im Bundesverwaltungsamt bewährte sich der neue Bürgerservice in den Modellregionen, zu der auch die Bundeshauptstadt Berlin zählte: Rund 15,3 Millionen Bürgerinnen und Bürger konnten bereits den direkten telefonischen Draht in die Verwaltung nutzen. Finanziert wurde die Infrastruktur gemeinsam von Bund und Ländern. Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich (CSU) sagte bei der Vorstellung des Abschlussberichts, dass es nun darum gehe, „die Anstrengungen fortzuführen und die 115 als qualitativ hochwertigen Bürgerservice bundesweit zu etablieren.“

Einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach zufolge stößt die neue Behördennummer 115 auf große Zustimmung: So finden es 83 Prozent der Bevölkerung gut, dass es eine einheitliche Behördennummer gibt. Ende 2011 wird die Bundesverwaltung vollständig mit rund 75 Behörden und Institutionen am 115-Service beteiligt sein. Allerdings ist dieser im Gegensatz zum Euronotruf 112 und zur nationalen Polizeinotrufnummer 110 nicht gebührenfrei. Derzeit fallen im Festnetz der Deutschen Telekom Gebühren in Höhe von sieben Cent pro Minute an, die Tarife aus den Mobilfunknetzen liegen überwiegend zwischen 17 und 29 Cent pro Minute. Die neue Behördennummer 115 ist vielen Bürgerinnen und Bürgern noch in guter Erinnerung. In der DDR konnte man seit 1976 flächendeckend über den Notruf 115 die Schnelle Medizinische Hilfe (SMH) erreichen. Erst im Mai 1991, kurz nach der Wiedervereinigung, wurde in Magdeburg die letzte 115-Abfragestelle auf den Euronotruf 112 umgestellt. Die im September 1989 kurz vor der politischen Wende in der DDR eingeführte bundesweite Servicenummer 19 222 für medizinische Notfälle hatte ihr den Rang abgelaufen. (FRI)

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