Heute hat unter dem Titel „Projet Exercices Nucléaires“ die erste von insgesamt drei aufeinander aufbauenden strategischen Übungen in der Großregion Saar-Lor-Lux begonnen, an der – unter Federführung des Saarlandes – auch Rheinland-Pfalz, Lothringen, Belgien und Luxemburg teilnehmen. Die Stabsrahmenübung dauert zwei Tage und sieht als Ausgangslage einen Störfall im französischen Atomkraftwerk (AKW) Cattenom vor, das im Dreiländereck, und damit in unmittelbarer Nähe zu Deutschland und Luxemburg, liegt. Übungsziel ist die nationale und internationale Zusammenarbeit der Krisenstäbe in der Großregion, womit die Optimierung der Koordination der Notfallschutzmaßnahmen erfolgen soll. Dabei steht die Zusammenarbeit in den jeweiligen Krisenmanagement- und Katastrophenschutzstrukturen im Mittelpunkt der Übung, die auf einem Sondergipfel am 20. April vergangenen Jahres beschlossen wurde. Mit der Übungsserie soll das gemeinsame Krisenmanagement in der Großregion optimiert werden, auch hinsichtlich anderer möglicher Großschadenslagen und Katastrophen.

Im Dezember 2012 soll die zweite Übung unter Federführung von Luxemburg stattfinden, während die dritte Übung unter der Leitung und Planung Frankreichs im Frühjahr 2013 durchgeführt werden soll. Die drei zusammenhängenden Stabsrahmenübungen beinhalten folgende Szenarien und Aufgabenstellungen: Aktivierung und Zusammenarbeit der Krisenstäbe (Übung 1), Ausweitung der Notfallschutzmaßnahmen mit Evakuierung der Bevölkerung (Übung 2) und Langzeitphase nach dem Störfall, d.h. der Übergang von Notfallschutzmaßnahmen zur langfristigen Strahlenschutzvor- und nachsorge (Übung 3). In einer der kommenden Ausgaben wird IM EINSATZ ausführlich über diese Übungsserie berichten. (Scholl)