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Stadt Essen benötigt 60% mehr RTW-Stunden

12.06.2023, 15:54 Uhr

Foto: S. Drolshagen

32 RTW sollen dauerhaft im Einsatz sein


Nach dem Katastrophen- und dem Waldbrandschutz hat die Stadt Essen nun ihren Bedarfsplan für den Rettungsdienst fortgeschrieben. Die vorangegangene Analyse übernahm das Sicherheitsberatungsunternehmen Lülf+. Die Stadtverwaltung als Träger des Rettungsdienstes hat nun die Aufgabe, auf Basis des vorliegenden Gutachtens, einen Maßnahmenkatalog zu erstellen, in dem die die inhaltlichen und zeitlichen Prioritäten bei der Anpassung von Personal, Fahrzeugen/Technik sowie Liegenschaften festgelegt werden.

Laut Gutachten fehle es im Rettungsdienst der Feuerwehr aufgrund steigender Bedarfe an Mitteln, um die festgelegte Hilfsfrist von acht Minuten weiterhin einzuhalten. Die Feuerwehr Essen versucht zwar dieser Entwicklung durch den Einsatz der sog. Mobilen Retter oder Verbesserung von Technik und Schulungen der Leitstellenmitarbeitenden entgegenzuwirken, jedoch fehlt es weiterhin an personeller und technischer Infrastruktur. Vor allem bei Krankentransporten, die mit Unterstützung der HiOrgs durchgeführt werden, mangelt es an Fahrzeugen.

Insgesamt stehen im kommunalen, öffentlichen Rettungsdienst 23 Standorte für Notfallrettung und Krankentransport zur Verfügung. Darunter sind 16 Rettungswachen mit RTW, Lösch-Rettungsfahrzeug und KTW, zwei Rettungswachen an Krankenhäusern mit NEF und RTW sowie fünf Unterbringungen für NEF an Krankenhäusern. Für die Bedarfsplanung wurde eine neue Standortstruktur mit 21 Standorten entwickelt, wovon wiederum 20 Gebäude Bestands- oder ohnehin geplante Neubauobjekte sind. Die Bestandsgebäude müssen jedoch zur Mit- oder Nachnutzung durch den Rettungsdienst teilweise saniert oder umgebaut werden.

Laut Gutachten sollen 32 RTW dauerhaft im Einsatz sein. Acht RTW sollen von montags bis freitags tagsüber zusätzlich eingesetzt werden. Am Wochenende und feiertags sollen fünf zusätzliche RTW tagsüber das erhöhte Einsatzaufkommen abdecken, womit zwischen 32 und 40 RTW gleichzeitig im Einsatz wären. Diese Vorhaltung impliziert insgesamt 306.070 Jahresvorhaltestunden. Weitere zwölf RTW sollen zur Spitzenabdeckung z.B. bei einem Großschadensereignis einsatzbereit sein. Die RTW-Vorhaltung steigt in der Spitze um 13 RTW (+ 48%) und hinsichtlich der Jahresvorhaltestunden um 114.946 Stunden (+ 60%).

Zudem wird aufgrund der flächigen Ausdehnung im Norden Essens der Einsatz eines achten NEF unter der Woche von 7.00 bis 15.00 Uhr und eine Erhöhung der Jahresvorhaltestunden auf 65.700 empfohlen. Die NEF-Vorhaltung wächst somit um rund 7% der Jahresvorhaltestunden (gesamt = 65.700 Jahresvorhaltestunden). Zusätzlich ist die Einrichtung eines Baby-NAW zu prüfen. Die KTW-Vorhaltung wächst um 22% auf in der Spitze 55 Einsatzmittel. Die Jahresvorhaltestunden belaufen sich auf 165.104 Stunden. Für z.B. technisch bedingte Fahrzeugausfälle sollen weitere vorgehalten werden. Über die aktuelle Fassung des Rettungsdienstbedarfplanes wird in den kommenden Wochen politisch beraten und beschlossen.

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