Seit dem 15. April dieses Jahres wird in Berlin ein drittes Luftrettungsmittel im Probebetrieb befristet auf drei Monate eingesetzt. Neben „Christoph 31a“ (Primärmaschine) vom Universitätsklinikum Benjamin Franklin in Steglitz und „Christoph Berlin“ (Sekundärmaschine) vom Verkehrsflughafen Tempelhof startet nun auch „Christoph 31b“ (D-HEUR) zu Notfalleinsätzen in der Bundeshauptstadt und im Brandenburger Umland. Die gelbe Einsatzmaschine vom Typ EC 135 und die Piloten werden von der ADAC-Luftrettung GmbH gestellt und im Rahmen eines zivil-militärischen Betreiberkonzeptes mit Notarzt (Sanitätsoffizier) und Rettungsassistent/HEMS-Crew-Member (Sanitätsunteroffizier) von der Anästhesie-Abteilung des Bundeswehrkrankenhaus Berlin (Bezirk Mitte) besetzt, wo der RTH auch stationiert ist. Darüber hinaus ist an dem Projekt auch die Charité beteiligt. Nachts wird der RTH auf dem militärischen Areal des Verkehrsflughafens Berlin-Tegel untergestellt, da der Hangar von „Christoph 31a“ in Steglitz nur für eine Maschine ausgelegt ist.
Die zweite Primärmaschine soll den RTH „Christoph 31a“ (D-HOFF) entlasten, da dieser mit 2.839 Rettungseinsätzen an seine absoluten Kapazitätsgrenzen geraten ist. Des Weiteren fällt der Probebetrieb in die Zeit der Fußball-Weltmeisterschaft, in der eine weitere Steigerung des Einsatzaufkommens zu erwarten ist. Während der neue RTH am ersten Tag von der Leitstelle der Berliner Feuerwehr „Florian Berlin“ ein Mal eingesetzt werden musste, wurde er bereits am 16. April zu acht Rettungseinsätzen alarmiert. Das Einsatzgebiet umfasst das großräumige Stadtgebiet Berlins und Teile Brandenburgs, insbesondere den Berliner Ring. Neben der Entlastung der ersten Primärmaschine können auch Redundanzeinsätze wahrgenommen werden, was die notärztliche Versorgung der Metropole deutlich optimieren wird. Allerdings ist der neue RTH politisch umstritten, da auch andere Lösungsvorschläge zur Entlastung des „Christoph 31“ vorlagen. (Scholl)
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- http://www.christoph31.de