Im Rahmen einer Taufe und Segnung erfolgt heute die Inbetriebnahme des ersten Notarzteinsatzhubschraubers (NEH) in Schleswig-Holstein am Flugplatz Hartenholm im Süden des nördlichsten Bundeslandes. Der bundesweit zweite NEH überhaupt mit dem Rufnamen „KUNO-SH 01“ geht ab Samstag in den Einsatzbetrieb und ist täglich von 8.00 Uhr bis Sonnenuntergang einsatzbereit. Das luftgestützte Notarztsystem soll eine schnelle Ergänzung zu den bisherigen Strukturen darstellen und dient vornehmlich als schneller Notarztzubringer im Rendezvous-System mit einem Rettungswagen. Neben dem Einsatz als Notarztzubringer kann der NEH ebenso zum Transport von Blut, Organen, Medikamenten, Personal und Material wie auch als Einsatzmittel für Feuerwehr und Katastrophenschutz eingesetzt werden. Die Alarmierung des NEH erfolgt über die zuständige Rettungsleitstelle, kann aber auch über die Einsatzzentrale von KBA e.V. erfolgen. Der NEH verfügt über die DIN-Ausstattung eines Notarzteinsatzfahrzeuges. Die Besatzung des NEH besteht aus Pilot, Notarzt und Rettungsassistent. Das medizinische Personal wurde in den letzten Tagen in den NEH vor Ort am Flugplatz Hartenholm eingewiesen.
Betreiber des NEH vom Typ BO 105 CB ist der in Norderstedt im Kreis Segeberg ansässige KBA e.V., eine Hilfsorganisation des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Schleswig-Holstein, in Kooperation mit der Rhein-Ruhr-Helicopter Rainer Zemke GmbH & Co. KG in Mönchengladbach. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h kann der NEH den 74 km großen Einsatzradius mit einer Flugzeit von bis zu 20 Minuten schnell und flexibel abdecken. Das Einsatzgebiet umfasst die Landkreise Herzogtum-Lauenburg, Pinneberg, Stormarn, Segeberg, Ostholstein, Plön, Steinburg, Dithmarschen, Rendsburg-Eckernförde und reicht bis in den Süden des Kreises Schleswig-Flensburg. Darüber hinaus können alle Rettungsdienste in Schleswig-Holstein den NEH anfordern. Aber auch die Freie- und Hansestadt Hamburg, östliche und nördliche Teile von Niedersachsen sowie nördliche und westliche Landesteile von Mecklenburg-Vorpommern liegen im Einsatzradius des neuen NEH in Hartenholm. So benötigt „KUNO-SH 01“ z.B. 5 Minuten nach Bad Segeberg, 7 Minuten nach Pinneberg, 11 Minuten nach Plön und 19 Minuten nach Heide im Kreis Dithmarschen. Die Erfahrungen und Ergebnisse aus der Bewertung des Pilot-Projektes „NEH Hartenholm“, das vorerst drei Monate läuft, werden bereits heute mit Spannung erwartet.
RETTUNGSDIENST wird in einer der kommenden Ausgaben ausführlich über den NEH in Hartenholm berichten. (Scholl)
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